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Vor einigen Monaten durften sich viele Politiker aus dem Kanton Bern über ein kleines Geschenk freuen: Vom Zentrum Paul Klee und vom Kunstmuseum Bern erhielten sie eine Jahreskarte im Wert von 90 Franken. Beglückt wurden alle Mitglieder der Kantonsregierung, des Kantonsparlaments, der Stadtregierung, einige Mitglieder des Stadtparlaments sowie sämtliche Berner National- und Ständeräte. Insgesamt über 200 Personen.
Mit den Jahreskarten wollen die Verantwortlichen der beiden Museen wohl ihre Dankbarkeit ausdrücken. Dafür, dass der Regierungsrat eben erst die Subventionen für die nächsten vier Jahre erhöht hat. Konkret: Der Kanton Bern pumpt künftig Jahr für Jahr rund 13 Millionen Franken ins Zentrum Paul Klee und ins Kunstmuseum. Ohne die Subventionen könnten die beiden Berner Museen nicht überleben.
Ist ein solches Geschenk nicht ein bisschen heikel? Thomas Soraperra, kaufmännischer Direktor des Kunstmuseums Bern, verneinte das gegenüber Radio SRF: «Wir haben die Karten verschickt, um unseren wichtigsten Geldgebern die Möglichkeit zu geben, unsere Arbeit zu begutachten und unsere Tätigkeit mitzuverfolgen.» Zum Glück! Die Regierungsräte hätten ja sonst kaum die Möglichkeit, das Zentrum Paul Klee und das Kunstmuseum zu besuchen – bei einem Jahreslohn von nicht einmal 300 000 Franken. Und bei Eintrittspreisen ab 10 Franken.
Und Geldgeber sind übrigens nicht nur die Mitglieder von Parlamenten und Regierungen, sondern alle Steuerzahler. Diese verdienen das Geld. Die Politiker verteilen es nur.
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