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Es ist ärgerlich, im falschen Zug zu sitzen. Gerade, wenn es einem Berufspendler wie mir passiert. Am gewohnten Perron einsteigen, einen freien Platz suchen, den Laptop aufklappen – und plötzlich realisieren, dass man auf dem Holzweg ist. Selber schuld, nicht aufgepasst. Durchsagen besser beachten!
Eine regelrechte Falle für Bahnreisende gibts im Bahnhof Bern. Alle Schnellzüge nach Interlaken halten in Thun. Nur der TGV aus Paris um 23.02 Uhr nicht. Ein zweiter Zug wartet auf dem Perron nebenan, Abfahrt 23.08 Uhr, ebenfalls nach Interlaken, aber mit Stopp in Thun. Regelmässig stranden Bahnkunden um Mitternacht mit dem TGV in Interlaken. Eine freundliche Anfrage an den Zugbegleiter, man möge doch bitte in Thun einen Kurzhalt machen – keine Chance.
Anders offenbar die Praxis in Österreich: Ein Freund wollte von Wien zum Flughafen Schwechat. Auf Gleis 9 standen zwei Züge, einer fuhr nach Budapest, der andere zum Flughafen. Mein Freund realisierte zu spät, dass er im falschen Zug sass – mit dem nächsten fahrplanmässigen Stopp irgendwo in Ungarn.
Die Schaffnerin der ÖBB offerierte bei der Fahrkartenkontrolle: «Wir versuchen, den Zug an der Grenze zu stoppen. Das würde Sie allerdings 150 Euro kosten.» Mein Freund schlug ein, denn er hätte sonst seine Destination Bristol (GB) nur über Umwege und mit hohen zusätzlichen Kosten erreichen können. Der Zug stoppte. Mein Freund stieg aus, die Schaffnerin erklärte ihm, wo er ein Taxi finden könne, und meinte: «Sie haben ein Riesenglück, der Stopp kostet Sie nichts.»
Mein Freund schrieb mir: «Ich umarmte und küsste sie. Mit dem Taxi erreichte ich den Flughafen rechtzeitig, sodass ich gar noch bei Demel K & K im Flughafen frühstücken konnte!»
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