Es geschah am Mittwoch, 24. August: Auf dem Rollfeld des Flughafens Zürich war gegen 22 Uhr plötzlich ein Mann unterwegs, der sich unbefugt Zutritt verschafft hatte. Er schnappte sich ein Auto der Swiss und fuhr damit via Piste 28 zum Dock E, wo zwei Swiss-Maschinen nebeneinander zum Abflug nach São Paulo (Brasilien) und Johannesburg (Südafrika) bereitstanden. Der Mann hatte im Auto eine Leuchtweste gefunden, die er sich überstreifte. So versuchte er, das Flugzeug nach Johannesburg zu besteigen.
Die Crew konnte das verhindern. Der Mann ergriff die Flucht – und versteckte sich im Frachtraum der Maschine nach São Paulo. Dort entdeckte ihn ein Swissport-Mitarbeiter. Er alarmierte die Polizei, die den Eindringling schliesslich festnahm.
Man habe den «offensichtlich verwirrten Mann» ärztlich untersuchen lassen und der Staatsanwaltschaft zugeführt, sagte die Kantonspolizei Zürich später auf Anfrage. Noch sei «nicht restlos geklärt», wo und wie der 27-Jährige aufs Rollfeld gelangt sei.
Ich fliege nicht allzu oft. Aber jedes Mal, wenn ich es tue, bin ich nicht nur leicht genervt, sondern auch schwer beeindruckt von all den bewaffneten Polizisten und all den beflissenen Security-Kontrolleuren, die mich minutiös beobachten, durchleuchten und abtasten. Und von all den strikten Vorschriften zu Flüssigkeiten, Scheren und Feuerzeugen im Handgepäck, die ich einhalten muss, um unbehelligt zum Flugzeug zu gelangen.
«Sicherheit hat halt ihren Preis», dachte ich bis jetzt. «Immerhin schaffen es bewaffnete Terroristen unter diesen Bedingungen nicht bis zu den Flugzeugen.»
Verwirrte junge Männer aber offenbar schon.