Moderne Handys gleichen kleinen Computern. Doch je leistungsfähiger ein Gerät ist, desto höher ist sein Stromverbrauch. Folge: Die meisten Smartphones müssen jeden Tag an die Steckdose, um den Akku aufzuladen.
Die grössten Stromfresser auf dem Handy sind die Satellitenortung (GPS), der drahtlose Internetzugang (WLAN) und der grosse Bildschirm. Wer diese Funktionen nur bei Bedarf zuschaltet, kann die Akkulaufzeit im Handumdrehen verdoppeln. Das zeigen K-Tipp-Messungen der wichtigsten Stromspar-Einstellungen auf drei verschiedenen Geräten: dem iPhone 4S, dem neuen Samsung Galaxy Nexus sowie dem älteren HTC Desire HD.
Helligkeit reduzieren, Bildschirmsperre aktivieren
Darum gehts: Je grösser der Bildschirm, umso grösser der Stromverbrauch. Mit weniger Helligkeit kann man Strom sparen. Am wirksamsten: Bildschirm ganz abschalten.
So funktionierts: Bei neueren Android-Handys (Bild unten) findet man die Optionen unter % Einstellungen % Display % Menüpunkte «Helligkeit» sowie «Ruhezustand». Bei älteren Android-Handys: % Einstellungen % Anzeige % auf «Helligkeit» oder «Display-Timeout» tippen. Beim iPhone kann man unter % Einstellungen beim Menüpunkt «Helligkeit» Letztere reduzieren und unter «Allgemein» die automatische Bildschirmsperre einschalten.
Resultat gemäss K-Tipp-Messungen: rund elf Stunden längere Akkulaufzeit
GPS-Satellitenortung ausschalten
Darum gehts: Smartphones haben einen eingebauten Satellitenempfänger (GPS). Damit können sie den eigenen Standort genau bestimmen. Das ist praktisch für die Suche nach Geschäften, Restaurants oder zur Routenplanung. Nur: Die ständige Suche nach Satelliten benötigt viel Strom.
So funktionierts: Beim iPhone (Bild unten) auf % Einstellungen und % Ortungsdienste tippen, dort Schalter auf 0 stellen. Bei älteren Android-Handys auf % Einstellungen tippen, dann % Ort und das Häkchen bei «GPS-Satellit verwenden» entfernen. Bei neueren Android-Handys: % Einstellungen % Standortdienste % Häkchen bei «GPS-Satelliten» entfernen.
Resultat: rund sechs Stunden längere Akkulaufzeit
WLAN-Zugang ausschalten
Darum gehts: Dank Zugang zu drahtlosen Netzwerken kann man sich an vielen Orten (Hotels, Restaurants) kostenlos ins Internet einloggen. Das ist vor allem im Ausland wichtig, um überrissene Roaming-Gebühren zu vermeiden. Aber: Der WLAN-Sender verbraucht viel Strom.
So funktionierts: Beim iPhone und neueren Android-Handys auf
% Einstellungen und dann % WLAN tippen. Bei älteren Android-Handys: % Einstellungen % Drahtlos und Netzwerke wählen und Häkchen bei «WLAN» entfernen.
Resultat: rund vier Stunden längere Akkulaufzeit
Mobilfunkstandard 3G ausschalten
Darum gehts: Mit einem Smartphone kann man auch unterwegs übers Handynetz ins Internet. Dafür benützt man meist den schnellen 3G-Standard. Das verbraucht aber mehr Strom als mit 2G.
So funktionierts: Beim iPhone % Einstellungen % Allgemein % Netzwerk wählen, dort «3G» ausschalten. Neuere Android-Handys: % Einstellungen
% Mehr % Mobilfunknetze und dort «Nur 2G-Netzwerke» wählen. Auf älteren Geräten: % Einstellungen % Drahtlos und Netzwerke % Mobile Netzwerke % Netzwerkmodus % Nur GSM auswählen.
Resultat: rund 3 Stunden längere Akkulaufzeit
Bluetooth ausschalten
Darum gehts: Bluetooth dient der Übertragung von Daten via Funk über kurze Distanz. So kann man ein Headset über Bluetooth mit dem Handy verbinden. Doch der Bluetooth-Funksender verbraucht relativ viel Energie, da er ständig Signale sendet.
So funktionierts: Beim iPhone unter % Einstellungen % Allgemein % Bluetooth ausschalten. Auf neueren Android-Geräten ist diese Option direkt unter «Einstellungen» zu finden. Bei älteren Android-Geräten unter % Einstellungen % Drahtlos und Netzwerke, Häkchen bei «Bluetooth» entfernen.
Resultat: rund 21/2 Stunden längere Akkulaufzeit
Programme schliessen
Darum gehts: Je mehr Programme gleichzeitig auf dem Handy laufen, desto mehr Strom verbraucht es.
So funktionierts: Auf dem iPhone zweimal kurz den Knopf unten am Gerät drücken. Dann erscheinen am Bildschirmrand Programmsymbole. Lange auf ein Symbol drücken, bis es wackelt. Übers rote Minuszeichen das Programm schliessen. Auf neuen Android-Handys sind unter % Einstellungen % Apps
% Aktiv alle offenen Programme aufgeführt. Ältere Android-Handys: % Einstellungen % Anwendungen % Ausgeführte Dienste.
Resultat: unterschiedlich, je nach Art der Programme
Stromspar-App verwenden
Darum gehts: Wer sich nicht ständig durch all die Menüs klicken will, kann das Stromsparen auch einer App überlassen. Auf Knopfdruck werden dann die gewünschten Einstellungen vorgenommen. Doch die Apps können noch viel mehr. So zum Beispiel der kostenpflichtige Juice Defender für Android: Damit kann man sein Gerät so einstellen, dass es in der Nacht automatisch alle Verbindungen kappt. Wichtig: Auf Apple-Geräten funktionieren solche Programme nicht.
So funktionierts: Apps sind unter Play Store zu finden.
Resultat: Mit eingeschaltetem Juice Defender kann man die Akkulaufzeit problemlos verdoppeln.