Bei Handys der neuesten Generation hält der Akku maximal knapp einen Tag. Wer sie für Spiele benützt oder damit Filme ansieht, braucht bereits nach wenigen Stunden eine zusätzliche Ladung Strom. In solchen Fällen soll das sogenannte Schnellladen helfen. Hersteller wie Apple werben für ihre entsprechenden Ladegeräte mit Slogans wie «Das iPhone in 30 Minuten zur Hälfte laden», Huawei mit «Ein Tag Akkulaufzeit in 30 Minuten».
Das Problem: Schnellladen funktioniert meist nur mit den mitgelieferten Geräten der Smartphonehersteller. Die Ladegeräte sind miteinander nur teilweise kompatibel.
Es gibt drei verschiedene Techniken, um ein Smartphone möglichst schnell aufzuladen:
Die Technik Qualcomm Quick Charge (QC) ist am weitesten verbreitet. Die Handyhersteller HTC, LG, Nokia, Samsung, Sony und Xiaomi verwenden sie. Huawei und Honor setzen auf eine kompatible Technik, die sie «Super Charge» nennen. Bei Motorola heisst sie «Turbo Charge».
Apple und Google benützen die Technik USB Power Delivery (PD). Apple verwendet dafür die Bezeichnung «Fast Charge». Stossend: Bei Apple funktioniert Schnellladen nur bei den iPhone-Modellen 8, 8 Plus sowie X. Und: Das entsprechende Ladegerät muss man für rund 50 Franken separat kaufen.
Die Technik VOOC ist weniger verbreitet. Hersteller OnePlus verwendet sie unter der Bezeichnung «Dash Charge», Oppo unter «Warp Charge».
Vorsicht: Die Ladetechnik ist auf dem Ladegerät nicht immer angegeben. Oft findet sich jedoch ein entsprechendes Kürzel. «PD» steht für Power Delivery, «QC» für Quick Charge. Schnellladebuchsen haben zudem eine andere Farbe als normale Buchsen am Ladegerät – etwa Grün oder Orange statt Blau. Im Zweifelsfall sollte man beim Hersteller oder im Laden nachfragen.
Die Ladegeräte sind so gebaut, dass sie Handys nicht überladen. Das heisst: Schliesst man ein Smartphone an ein zu starkes Ladegerät an, liefert dieses weniger Strom. Das Laden dauert entsprechend länger.
Die wichtigsten Tipps zum Schnellladen
Schnellladen funktioniert teilweise mit höheren Stromstärken. Deshalb zum Laden keine beschädigten Kabel benützen. Das gilt auch fürs normale Laden.
Das Smartphone nicht bei besonders tiefen oder hohen Temperaturen laden. Grund: Diese können den Akku beschädigen.
Das Handy nicht über Nacht eingesteckt lassen. Besser mehrmals am Tag eine halbe Stunde lang aufladen.
Mobiler Akku fürs Aufladen unterwegs
Unterwegs steht manchmal keine Steckdose fürs Aufladen des Handys zur Verfügung. Abhilfe schafft ein mobiler Akku, eine sogenannte Powerbank. Die deutsche Zeitschrift «Computer Bild» hat vor kurzem 24 Modelle getestet (1/2019). Kriterien im Labortest waren Kapazität, Ladeleistung, Ladedauer, Anschlüsse und Ausstattung.
Folgende Akkus schnitten mit der Gesamtnote «gut» ab und sind in der Schweiz erhältlich:
- Ansmann Powerbank 10.8 mini (10 000 mAh), Fr. 28.95, Conrad
- Aukey PB-Y16 (5000 mAh), Fr. 32.–, Digitec
- Ansmann Powerbank 20.8 Typ C QC 3.0 (20 000 mAh), Fr. 37.90, Digitec
- GP International MP10MA (10 000 mAh) für Fr. 38.65 bei Techmania
Mit grossen Akkus wie der Ansmann Powerbank 20.8 kann man unterwegs sogar kleine Laptops und Fotokameras aufladen.