Verzweifelt versucht die junge Mutter eines Neugeborenen am Abend ihren Kinderarzt in Wohlen AG zu erreichen. Das Kind hat hohes Fieber. Doch die Praxis des Arztes ist bereits geschlossen. So wählt sie die Nummer des Notfallarztes, eine kostenpflichtige 0900-Nummer. Dem diensthabenden Arzt schildert sie die Probleme. Am Ende stellt dieser fest, dass er aus geografischen Gründen gar nicht zuständig ist – sie muss eine andere 0900-Nummer kontaktieren.

Was die Frau ärgert: Bis sie bei der richtigen Stelle angelangt war, verstrich unnötig viel Zeit. Und: Sie erreichte die Notfallnummer nur mit dem Handy, weil sie alle 0900-Nummern übers Festnetz sperren liess. Störend findet die junge Mutter auch, dass sie die Telefonate über 15 Franken kosteten. Grund: In der Schweiz werden Notfalldienste immer häufiger über kostenpflichtige Nummern organisiert. Die Tarife schwanken von gratis bis Fr. 3.20 pro Minute.


Tipps, wie man im Notfall schnell durchkommt:

  • Stellen Sie sicher, dass Sie mit Ihrem Telefon Zugang zu den 0900-Nummern haben.
  • Halten Sie die Notfalldienst-Nummer Ihrer Wohngemeinde griffbereit.
  • Wenden Sie sich an das medizinische Callcenter Ihrer Krankenkasse, falls Ihre Kasse einen solchen Service anbietet. Das Telefon ist rund um die Uhr bedient. Anrufe sind häufig gratis oder kosten nur die normale Telefongebühr.
  • Bei lebensbedrohlichen Notfällen (Herzprobleme, Vergiftungen) wählen Sie den Sanitätsnotruf 144.