Erst trocken, dann feucht
Wie so viele Desaster begann auch dieses mit einer guten Idee: Ich wollte die dicke Staubschicht auf dem Schrank in meinem Schlafzimmer entfernen. Also ging ich mit Bedacht, einem Eimer und einem Lappen ans Werk. Doch Staub und Nässe vereinten sich augenblicklich zu einem Geschmiere monströsen Ausmasses. Es dauerte eine Ewigkeit, bis alles sauber war. Seither beherzige ich eine simple Formel, wenn es ums Abstauben geht: Erst trocken, dann feucht. Und von oben nach unten.
Effiziente Straussenfedern
Hausstaub besteht aus Hautschuppen von Menschen und Tieren, aus Haaren, Stoffabrieb, Fasern und Fusseln. Aber auch aus Pflanzenteilchen und Strassen- oder Pneuabrieb, der von draussen reinkommt. Besonders an viel befahrenen Strassen. Führt eine Tramlinie am Haus vorbei, kommen schwarze Partikel der Fahrleitungen dazu. Vor meiner Wohnung verkehren gleich drei Tramlinien. Mit den richtigen Gerätschaften aber ist alles halb so wild. Man kann natürlich einen Staubsauger einsetzen. Für Teppiche und Heimtextilien sicher die richtige Wahl. Für Schränke ist er wegen des zu kurzen Schlauchs eher ungeeignet. Aber es geht auch ohne: Ich schwöre auf Staubwedel aus Straussenfedern. Sie sind höchst effizient. Der Staub bleibt daran haften und wird zwischendurch einfach aus dem Fenster geschüttelt – dorthin zurück also, wo er herkam. Achtung: Windrichtung und Passanten beachten!
Ein Staubwedel kommt sehr gut in Ritzen, erreicht alle Ecken von Büchern und Lampen, aber auch Sockelleisten, Türrahmen, Bilderrahmen und Spinnweben. Unentbehrlich ist ein Staubwedel auch, um Nippes und das übrige Sammelsurium kleiner Dinge effizient zu entstauben, ohne dass man jedes in die Hand nehmen muss.
Man kann auch einen Staubwedel aus modernen Microfasern verwenden. Ich finde aber, das Ausschütteln ist mühsamer, und oft klemmen sich kleine bunte Plastikfäden in irgendwelchen Ösen ein.
Mikrofasern für Glasflächen
Für grössere freie Flächen sind elektrostatische trockene Einmalwischtücher praktisch – zum Beispiel von Swiffer. Das ist allerdings teuer, denn sie landen nach einmaligem Gebrauch im Abfall. Wer sparen will, verwendet ein klassisches, waschbares Staubtuch oder auf glatten Flächen und Glas ein Mikrofasertuch. Damit lassen sich auch Flecken entfernen, die nach dem Staubwischen noch vorhanden sind. Anschliessend einfach mit einem sauberen Baumwolltuch trocken reiben.
Flaumer für glatte Böden
Staubmäuse unter Bett und Sofa jage ich am liebsten ganz traditionell mit einem Flaumer. Der ist zwar etwas aus der Mode gekommen, aber hervorragend geeignet für glatte Böden. Meiner Meinung nach geht das schneller und effizienter als mit einem Staubsauger, den man zuerst aus dem Putzkasten klauben muss. Bloss um dann festzustellen, dass das Kabel zu kurz ist oder der Staubsauger zu dick für einen Einsatz unter Betten und Sofas. Ausserdem muss man auf den Knien herumrutschen, was schon in jungen Jahren schmerzhaft ist. In späteren kommt erschwerend hinzu, dass man nur noch mit Mühe wieder hochkommt.