Bewohner von Mehrfamilienhäusern kennen das Problem: Dutzende von WLAN-Sendern der Nachbarn strahlen in die Wohnung. Das ist für elektrosensible Personen ein gesundheitliches Problem. Sie leiden beispielsweise an Kopfweh, Schlaflosigkeit und Herzrhythmusstörungen. Deshalb sollte man ganz auf WLAN verzichten und die Geräte per Kabel anschliessen. Zweite Möglichkeit: die Strahlung des WLAN-Routers auf das Nötigste begrenzen – zeitlich und durch Reduktion der Sendeleistung. Das spart auch Strom.
UPC-Kunden haben das Nachsehen
Die Telecomfirmen liefern ihren Kunden meist den Router, der das Telefonieren, Surfen und Fernsehen ermöglicht. Der K-Tipp hat die drei am meisten eingesetzten Router der fünf grössten Schweizer Telecomfirmen Swisscom, Sunrise, UPC, Wingo und M-Budget unter die Lupe genommen. Resultat: Kunden von Swisscom und Sunrise können die Strahlenbelastung mit einfachen Massnahmen reduzieren. Bei den Routern von UPC kann man weder die Sendeleistung verringern noch das WLAN mittels Zeitschaltuhr oder Taste am Gerät ausschalten – obwohl Kunden seit Jahren solche Funktionen fordern. Schon bei den günstigsten Routern aus dem Fachhandel ist das möglich.
Auf Routern von Wingo und M-Budget fehlen die Zeitschaltuhr und die Möglichkeit zur Reduktion der Sendeleistung. Aber immerhin können Kunden den WLAN-Sender mit einem Knopf am Gerät ausschalten.
So funktioniert es bei Swisscom und Sunrise:
1. Sendeleistung reduzieren
Kunden von Swisscom mit den Routern namens «Internet-Box 2», «Internet-Box standard» und «Internet-Box plus» öffnen zu Hause am Computer die Website Internetbox.home und loggen sich mit einem Passwort ein. Wer die Login-Daten nicht weiss, kann sie unter Tel. 0800 800 800 in Erfahrung bringen. Dann auf die Einstellung «WLAN» gehen und den sogenannten Experten-Modus aktivieren. Nun kann man die Sendeleistung mittels eines Reglers anpassen. Kunden von Sunrise haben diese Möglichkeit nicht.
2. Mit Zeitschaltuhr ausschalten
Swisscom: Zu Hause auf dem Computer auf die Website Internetbox.home gehen. Dann auf «WLAN» und «Energiesparoptionen» klicken. Jetzt das Kästchen «Betriebszeit für WLAN ...» anwählen. Nun im Kalender anklicken, an welchem Wochentag und zu welcher Tageszeit der Sender eingeschaltet werden soll.
Sunrise: Sich zu Hause auf dem Computer auf der Website Sunrise.box mit dem WLAN-Passwort einloggen. Wer die Login-Daten nicht weiss, kann sie unter 0800 707 707 in Erfahrung bringen. Dann in der Schaltfläche «Wi-Fi xGHz» das Zahnradsymbol anklicken. Anschliessend «WLAN-Zeitschaltung» aktivieren und die gewünschten Zeiten und Wochentage einstellen.
3. Manuell ausschalten
Swisscom, Sunrise, Wingo und M-Budget: Die meisten Router dieser Firmen haben auf der Vorderseite einen Knopf oder eine Schaltfläche zum manuellen Ausschalten des WLAN.
Weitere Strahlungsquellen ausschalten
Neben WLAN-Routern gibt es auch noch andere Strahlungsquellen. Mit diesen Tipps kann man den Elektrosmog begrenzen.
Grundsätzlich gilt: Geräte wenn möglich per Kabel verbinden. So entsteht kein Elektrosmog. Ausserdem ist die Verbindung deutlich schneller und stabiler.
TV, Drucker und Spielkonsole: Viele solcher Geräte verfügen heute über eingebaute WLAN-Sender. Diese sind meist ab Werk aktiviert. Darum wenn möglich ausschalten. Wie das genau funktioniert, steht in der Anleitung.
Festnetztelefon: Achten Sie beim Kauf auf Modelle mit dem sogenannten «Eco Modus Plus». Solche Geräte strahlen nur, wenn man telefoniert.
Handy: Alle nicht benötigten Sender ausschalten. Das sind beispielsweise Bluetooth oder WLAN. Im Flugzeugmodus werden sämtliche eingebauten Sender abgestellt. Nachteil: Man kann nicht mehr telefonieren.
Powerline: Bei der Powerline-Technologie wird der Internetzugang über die Steckdose und die Stromleitungen geleitet. Damit wird jedes elektrische Gerät in der Wohnung zur Sendeantenne, die strahlt. Darum besser meiden.