Leser schicken dem K-Tipp häufig vertrauliche Dokumente zur Beurteilung. Diese enthalten zum Teil sehr persönliche Informationen. Viele Leute schwärzen deshalb heikle Textpassagen, damit Dritte sie nicht lesen können.
Nur: Macht man das nicht richtig, sind die geschwärzten Wörter trotzdem lesbar – mit möglicherweise unangenehmen Folgen.
Beispiel Postkontoauszug: Wer jemandem mit dem monatlichen Kontodokument beweisen will, dass er eine bestimmte Rechnung bezahlt hat, schwärzt in der Regel die anderen Überweisungen ein. Denn sie haben mit der Sache nichts zu tun. Auch Geheimnisträger wie Anwälte und Gerichte schwärzen häufig die Namen der Parteien und weiterer Beteiligter, wenn sie ein Urteil an Dritte weitergeben. Der K-Tipp sagt, wie man Angaben definitiv unleserlich macht.
Lackstift für gedruckte Dokumente
Dafür sollte man weder einen schwarzen Filzstift noch einen Kugelschreiber oder Ähnliches verwenden. Denn diese Tinten decken den Text nicht vollständig ab. Hält man die Passage ans Licht, scheinen die Buchstaben durch. Abhilfe schaffen spezielle Lackstifte oder Datenschutzstempel. Diese gibt es in jeder Papeterie für unter 20 Franken.
Wer geschwärzte Dokumente digitalisiert, also einscannt, sollte ebenfalls vorsichtig sein: Beim Scannen wird das Papier von einer starken Lichtquelle beleuchtet. Auch dabei kann Text durchscheinen. Darum sollte man den Scanner immer auf den Modus Schwarzweiss einstellen – nicht auf Farben oder Graustufen. Diese Einstellung findet sich meist unter dem Menüpunkt «Farbe» oder «Qualität».
Digitale Dokumente im PDF-Format schwärzen
Grundsätzlich sollte man vertrauliche Daten niemals in einem Textverarbeitungsprogramm wie Microsoft Word schwärzen. Grund: Solche Programme zeichnen Änderungen an Dokumenten möglicherweise auf. Dritte könnten die Schwärzung dann rückgängig machen. Besser ist es, Dokumente zuerst als PDF zu speichern. Je nach Programm muss man dafür auf «Datei» und «Speichern unter ...» oder «Drucken ...» klicken. Dann das PDF-Format auswählen.
Hier die zwei einfachsten Varianten, um PDF-Dokumente zu schwärzen:
PDF mit wenigen Seiten: Das kostenlose Bildbearbeitungsprogramm Gimp eignet sich für Windows- und Mac-Geräte (zu beziehen unter
www.gimp.org). Mit ihm kann man PDFs öffnen und bearbeiten. Gimp macht dabei aus jeder Seite ein Bild. Es teilt also mehrseitige Dokumente in einzelne Seiten auf. Diese Variante eignet sich darum nur für ein Dokument mit wenigen Seiten.
So funktionierts: Das PDF mit Gimp öffnen. Es erscheint ein Fenster. Dort in der Zeile «Seiten öffnen als» auf «Ebenen» klicken und «Bilder» auswählen. Jetzt am unteren Fensterrand «Importieren» anklicken. Der Mauszeiger hat nun die Form eines Fadenkreuzes. Wenn man ins PDF klickt und bei gedrückter Maustaste den Zeiger bewegt, öffnet sich ein Rechteck. Nun ein Rechteck über die erste Textpassage legen, die man schwärzen will. Danach auf «Bearbeiten» und «Löschen» klicken. Der Inhalt des Rechtecks ist jetzt gelöscht. So verfährt man mit allen zu löschenden Textpassagen.
Am Ende oben links auf «Datei» und «Exportieren als ...» klicken. Dann den Speicherort und den Dateinamen eingeben. Wichtig: Nach dem Dateinamen sollte «.pdf» stehen. Anschliessend unten rechts auf «Exportieren» klicken.
PDF mit vielen Seiten: Die günstigste Variante, ein umfangreiches PDF zu schwärzen, ist das Ausdrucken und Schwärzen per Hand (mit einem Spezialstift oder -stempel, siehe «für gedruckte Dokumente»). Danach scannt man das PDF-Dokument wieder ein. Wer regelmässig viele Seiten bearbeiten muss, kann dazu ein Programm wie beispielsweise PhantomPDF oder Adobe Acrobat benutzen. Kosten: rund 15 Franken pro Monat.