Auf Tonerkartuschen oder Tintenpatronen von Druckern ist meist eine sogenannte Reichweite aufgeführt. Diese gibt an, wie viele Seiten man mit der Patrone angeblich ausdrucken kann.
Der angegebene Wert hat aber mit der Realität meistens nichts zu tun. Denn die Reichweite wird im Labor mit normierten Dokumenten gemessen. Diese haben nur einen Schwarzanteil von durchschnittlich 5 Prozent – 95 Prozent der Seite werden also nicht bedruckt. Im Alltag druckt man jedoch häufig Dokumente mit mehr Textanteil oder zusätzlich mit Grafiken oder Fotos. Folge: Die Patrone ist schneller leer.
Bei Schwarz-Weiss- und Farbdruckern sind die Angaben auf den einzelnen Gerätetypen nicht vergleichbar. Grund: SchwarzWeiss-Drucker werden im Labor nur mit einem schwarz-weissen Dokument getestet, Farbdrucker zusätzlich mit vier farbigen Dokumenten.
Wer Bilder auf speziellem Fotopapier ausdruckt, verbraucht zudem teils massiv mehr Tinte als angegeben. Beim Labortest wird nämlich normales Papier verwendet. Das erkennen einige Drucker im Test und reduzieren automatisch den Verbrauch. Deklariert wird dann dieses Ergebnis.
Eine weiterer Trick: Beim Ermitteln der Reichweite im Labor wird in einem Vorgang so lange gedruckt, bis die Patrone leer ist. So verstopfen die Düsen der Patronen nicht und müssen daher nicht gereinigt werden. In der Realität verbrauchen jedoch vor allem Tintenstrahldrucker viel Tinte zum Durchspülen der Düsen.
Hersteller verschweigen auch die teils hohen Kosten für Verbrauchsmaterial wie Bildtrommeln, Resttoner- und Resttintenbehälter sowie für sogenannte Wartungskits. Diese Teile muss man nach einer gewissen Anzahl ausgedruckter Seiten zwingend austauschen. Andernfalls verweigert der Drucker den Dienst.
Druckerhersteller schreiben dem K-Tipp, dass die Testnorm international festgelegt sei. Nur so könnten Kunden die Patronen unterschiedlicher Hersteller vergleichen.
Tipps: So sparen Sie Druckkosten
Die fünf wichtigsten Tipps, um Druckertinte und -toner zu sparen:
- Preise vergleichen: Unabhängige Websites wie Druckkosten.de vergleichen die tatsächlichen Kosten von Druckern. Auch eine Vollkostenrechnung, die das Zubehör und das Verbrauchsmaterial berücksichtigt, ist möglich.
- Sparmodus: In den Druckereinstellungen des Computers lässt sich ein Entwurfs- oder Sparmodus festlegen. So kann man bis dreimal so viele Seiten ausdrucken wie im Normalmodus. Der Druck ist allenfalls etwas blasser.
- Schwarz-weiss drucken: Schwarz-weisse Ausdrucke sind deutlich günstiger als farbige. Einige Drucker verbrauchen allerdings auch bei schwarz-weissen Dokumenten farbige Tinte. Dies lässt sich in den Druckereinstellungen ausschalten. Meist heisst die entsprechende Einstellung «Nur schwarz», «Graustufen» oder «Text schwarz drucken».
- Keine Farbfotos drucken: Der Ausdruck von Farbfotos zu Hause ist zwar praktisch, aber mit einem Seitenpreis von meist über 1 Franken sehr teuer.
- Ersatzpatronen kaufen: Druckpatronen von anderen Herstellern als dem Hersteller des Geräts liefern gute Qualität zu tiefen Preisen. Das zeigen Tests und Preisvergleiche.
Weitere Tipps finden Sie im K-Tipp 10/2014 («So drucken Sie länger und günstiger») und unter www.ktipp.ch/a1093350.