Das VZ Vermögenszentrum hat die Monatsprämien 2023 der 20 grössten Krankenkassen verglichen. Ergebnis: Im landesweiten Durchschnitt schlägt die Helsana bei der Standardvariante und einer Franchise von 300 Franken mit 9,6 Prozent am meisten auf, die Sanitas mit 2,2 Prozent am wenigsten.
Für die Versicherten sind allerdings nicht Schweizer Durchschnittszahlen ausschlaggebend, sondern die konkreten Prämien am Wohnort. Die Leistungen in der Grundversicherung sind laut Gesetz bei allen Kassen gleich. Der K-Tipp hat die höchsten und tiefsten Prämien in allen Prämienregionen verglichen – für das Standardmodell mit freier Arztwahl und einer Franchise von 300 Franken sowie der höchsten Franchise von 2500 Franken – je mit und ohne Unfalldeckung. Ebenfalls verglichen wurden die Prämien für Sparmodelle wie Hausarzt-, HMO- und telemedizinische Policen.
Genf: Sparpotenzial über 5000 Franken
Resultat des Vergleichs: Das Sparpotenzial zwischen der teuersten und der günstigsten Krankenkasse beträgt in allen Prämienregionen pro Person mindestens 1000 Franken pro Jahr. Am meisten sparen können Versicherte mit Standardmodell in Genf: Mit Unfalldeckung beträgt die Differenz der günstigsten zur teuersten Grundversicherung 5682 Franken pro Jahr. So zahlt ein Genfer etwa mit der 300er-Franchise bei der Assura 6830 Franken – bei der Agrisano sind es 12 512 Franken.
In der Deutschschweiz ist die Differenz zwischen der teuersten und der günstigsten Krankenkasse im Kanton Basel-Stadt bei allen Versicherungsvarianten am grössten: Für Versicherte in einem Sparmodell beträgt die Ersparnis bis zu 2855 Franken – und zwar mit der 300er-Franchise und Unfalldeckung. So ist beispielsweise das Hausarztmodell «Qualimed» von Assura mit der höchsten Franchise pro Jahr am günstigsten (4418 Franken) – das Hausarztmodell «Agrileco» von Agrisano mit 7273 Franken am teuersten. Im Standardmodell mit freier Arztwahl liegt in Basel-Stadt mit beiden Franchisen eine jährliche Ersparnis von bis zu 2633 Franken drin, sofern man die günstigste Versicherung wählt.
Eine Prämiendifferenz von über 2000 Franken ergibt sich auch in einigen weiteren Regionen. Vergleicht man etwa Standardmodelle mit Unfalldeckung und einer 2500er-Franchise, lohnt sich ein Wechsel von der teuersten zur günstigsten Versicherung zum Beispiel in der Prämienregion 1 des Kantons Luzern (2025 Franken), im Kanton Obwalden (2123 Franken) und in der Prämienregion 3 des Kantons Zürich (2321 Franken).
Die Prämienlast deutlich senken können auch Versicherte mit Sparmodellen und der 300er-Franchise mit Unfalldeckung. Besonders gross ist die Differenz in den Kantonen Obwalden (2286 Franken) und Uri (2060 Franken). Auch in der Prämienregion 1 des Kantons Zürich – wozu die Stadt Zürich zählt – liegen jährliche Ersparnisse von bis zu 2043 Franken drin: Hier zahlen Versicherte des Hausarzt-und Telemedizinmodells «KPTwin.win» pro Jahr 5183 Franken. Das telemedizinische Modell «Medcall» von Vivacare (Visana) hingegen kostet 7226 Franken pro Jahr.
Hier gibts Infos zu den Prämien
Versicherte können die Krankenkassenprämien für 2023 am besten mit dem Prämienrechner des Bundesamts für Gesundheit vergleichen – zu finden auf www.priminfo.ch. Dort Wohnort und Jahrgang eingeben, die Höhe der gewünschten Franchise auswählen und angeben, ob man eine Unfalldeckung braucht oder nicht. Wer mehr als acht Stunden pro Woche angestellt ist, hat bereits über den Betrieb eine Unfalldeckung und kann darauf verzichten.
Die Franchise ist der Betrag, bis zu dem Versicherte ihre Arzt-, Spital- und Medikamentenkosten vollständig selber zahlen müssen. Ist jemand chronisch krank oder regelmässig auf teure Medikamente angewiesen, sollte er sich für die ordentliche Franchise von 300 Franken entscheiden. Diese Franchise lohnt sich meist, wenn die voraussichtlichen Arzt- und Medikamentenkosten pro Jahr 1800 Franken übersteigen. Wer diesen Betrag nicht erreicht, kann die höchste Franchise von 2500 Franken wählen und so viel Geld sparen.
Auf Priminfo.ch kann man auch die verschiedenen Versicherungsmodelle vergleichen. Wer den Arzt frei wählen möchte, wählt «Standard» aus und entfernt bei «HMO», «Hausarzt» und «weitere Modelle» das Häkchen. Darauf listet Priminfo.ch die Versicherungen nach der Prämienhöhe auf.
Wer keinen Zugang zum Internet hat, kann beim Bundesamt für Gesundheit die kostenlose Prämienübersicht 2023 bestellen. So gehts: Für die Bestellung eine an sich selber adressierte Selbstklebe-Etikette mit Angabe des gewünschten Kantons senden an: Bundesamt für Gesundheit, Prämienservice, 3003 Bern. Telefonische Bestellung über Tel. 058 464 88 01, via E-Mail an priminfo@bag.admin.ch.
So wechseln Sie die Krankenkasse
- Die bisherige Grundversicherung kann man bis Ende November kündigen. Die Kündigung muss spätestens am Mittwoch, 30. November, bei der Kasse eintreffen. Massgeblich ist also nicht der Poststempel, sondern der Eingang bei der Kasse. Aus Beweisgründen sollte man die Kündigung eingeschrieben schicken.
- Die Grundversicherung wechseln kann nur, wer bei der bisherigen Kasse keine Schulden hat.
- Für die Anmeldung bei der neuen Kasse hat man bis Ende Dezember Zeit. Bei der Anmeldung für die Grundversicherung muss man keinen Gesundheitsfragebogen ausfüllen. Auch Kranke, Schwangere und Ältere müssen Krankenkassen ohne jede Bedingung aufnehmen.