Die besten Pisten ab 45 Franken» – so werben die Skigebiete des Oberengadins. Doch diesen Preis im «Snow Deal» erhält nur, wer Monate im Voraus eine Tageskarte ausserhalb eines Weekends bucht. Kurzentschlossene zahlten bis zu 105 Franken.
Die Ski-Arena – Andermatt UR, Sedrun GR, Disentis GR – wirbt mit dem Slogan «Mehr Winter fürs Geld». Nur: Vergangene Saison kostete die günstigste Tageskarte für Erwachsene noch 39 Franken. Heute zahlt man mindestens 68 Franken. Das ist fast das Doppelte. Stefan Kern von der Ski-Arena sagt: «Diese zwei Preise lassen sich nicht vergleichen. 39 Franken gab es einzig an wenigen Montagen in der Vorsaison bei maximaler Vorausbuchung.»
Generell gilt: Skifahren wurde in den meisten Skigebieten teurer. Das zeigen mehrjährige Preisvergleiche des K-Tipp mit Tageskarten von 40 Skigebieten (K-Tipp 19/ 2017). So verdoppelten sich die Preise zwischen 2001 und 2017 vielerorts nahezu. Ein aktueller K-Tipp-Preisvergleich von sieben grossen Skigebieten kommt zum gleichen Ergebnis. Dabei wurden unter anderem die Preise von Skipässen für 1 Tag und 6 Tage für Erwachsene erhoben. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Skipass im Durchschnitt um bis zu 23 Prozent teurer.
Das heisst: Die Preise der Tageskarten wechseln nun nicht nur täglich – sie steigen auch. Dazu zwei Beispiele:
Oberengadin: Im Winter 2017/18 kostete eine Tageskarte stets Fr. 79.–. Im Winter 2018/19 wurden die festen Preise abgeschafft. Jetzt, ein Jahr später, zahlt man bis zu 105 Franken. Das ist ein Aufschlag um bis zu 33 Prozent in nur zwei Jahren. Vorsicht: Einen Höchstpreis gibt es nicht!
Aletsch-Arena (Rieder-, Bettmer- und Fiescheralp VS): Dort wurden Tages- und Wochenpässe mit der neuen Preisberechnung bis zu 10 Prozent teurer.
Skipass: Höchstpreis an der Talstation
Die Bergbahnbetreiber verärgern Kunden nicht nur mit unberechenbaren Preisen, sondern auch mit Zu- und Aufschlägen:
Wer seinen Skipass an der Kasse der Talstation statt via Homepage oder App im Voraus kauft, zahlt immer drauf. Die meisten Skigebiete verlangen dann den Maximalpreis.
Auch Skischulen werden immer teurer, wie aus einer Erhebung der Bank Cler in 14 Skigebieten hervorgeht: Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Skischulpreise um 14,3 Prozent.
In diversen Skigebieten, wie Laax GR, Grindelwald BE und St. Moritz GR, kam es wegen einer Computerpanne Ende Dezember zu langen Schlangen und Wartezeiten. Betroffen waren Zehntausende von Kunden, die im Voraus bezahlt hatten.
Und was sagen die Skigebiete zu ihrer Preispolitik? Die meisten – wie Arosa, Lenzerheide oder Oberengadin – verweisen hauptsächlich auf die Frühbucherrabatte.
Tipps: Sparen beim Skifahren
Kleine Skigebiete sind generell günstiger als grosse. Das zeigen mehrere K-Tipp-Preisvergleiche. Sparen kann man auch, wenn man Skipässe nur für ein Teilgebiet löst statt für einen ganzen Verbund.
Einige Wintersportgebiete geben Familien, Jugendlichen, Senioren, Lehrlingen und Studenten Rabatte. Nachfragen kann helfen, viel Geld zu sparen.
Der Kauf einer Skiausrüstung lohnt sich nur für Vielfahrer. Meist ist die Miete günstiger. Die besten Preise gibts häufig in Sportgeschäften ausserhalb der Skigebiete oder über Internetplattformen – zum Beispiel Snowell.com und Intersportrent.ch (siehe K-Tipp 19/2017).