So wird das Auto zum Konzertsaal
Wer mit seiner Musikanlage im Auto unzufrieden ist, kann sie modernisieren und das Kassettengerät, das einst Standard war, durch einen CD-Player ersetzen. Gute Geräte gibt es bereits ab 200 Franken.
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K-Tipp 4/2005
23.02.2005
Pirmin Schilliger - redaktion@ktipp.ch
Die modernen Nachrüstradios - im Fachjargon CD-Tuner genannt - bieten Radioempfang und CD-Player. Der gibt CD-R und CD-RW wieder, kann aber auch MP3- sowie WMA-Dateien (Windows Media-Audio) abspielen.
Abnehmbare Fronten als einfacher Diebstahlschutz sind bei den meisten Geräten Standard - ebenso ein RDS-Decoder (Radio Data System). Er garantiert, dass das Radio bei schlechtem Empfang automatisch auf eine bessere Frequenz umschaltet. Und er versorgt das Gerät mit automatischen F...
Die modernen Nachrüstradios - im Fachjargon CD-Tuner genannt - bieten Radioempfang und CD-Player. Der gibt CD-R und CD-RW wieder, kann aber auch MP3- sowie WMA-Dateien (Windows Media-Audio) abspielen.
Abnehmbare Fronten als einfacher Diebstahlschutz sind bei den meisten Geräten Standard - ebenso ein RDS-Decoder (Radio Data System). Er garantiert, dass das Radio bei schlechtem Empfang automatisch auf eine bessere Frequenz umschaltet. Und er versorgt das Gerät mit automatischen Funktionen wie Sendername, Verkehrsfunk und Uhrzeit.
Die Preise der CD-Tuner sind in den letzten Jahren laufend gesenkt worden. Das günstigste Modell fand der K-Tipp in einer Stichprobe bei Interdiscount: ein Panasonic CQ-C1300 AN zum Aktionspreis von Fr. 179.- statt Fr. 249.-. Wer zwischen Fr. 300.- und 400.- ausgibt, erhält ein Radio mit ausgezeichnetem UKW- und gutem MW-Empfang, mindestens drei UKW-Speicherbänken und sechs Stations-tasten. Weil sich im Auto die Töne gegen die Fahrgeräusche behaupten müssen, ist ein sauberer Klang besonders wichtig.
Faustregel: Je höher der Preis, desto einwandfreier ist der Klang und umso raffinierter das Display. Das belegen entsprechende Tests der deutschen Stiftung Warentest (Stiwa).
Wichtiger als Extras: Einfache Bedienung
Alle bekannten Marken (wie Blaupunkt, JVC, Kenwood, Panasonic, Pioneer, Sony) führen Modelle zwischen Fr. 250.- und 1000.-.
Die teuersten Geräte verfügen zusätzlich über hochauflösende Displays (Fachbezeichnung OEL), die nicht nur Liedtexte wiedergeben, sondern eigentliche Grafikanimationen ins Auto zaubern. Ein elektronischer Diebstahlschutz sowie eine höhere Erschütterungsfestigkeit sind bei Geräten ab Fr. 500.- zu haben.
Wichtiger als all diese Extras ist eine einfache Handhabung. Das Gerät sollte fast blind zu bedienen sein, damit der Fahrer nicht abgelenkt wird. Entscheidend sind dabei die Bedienknöpfe und -tasten sowie das Display.
CD: Drei Sekunden bis zum ersten Ton
Lautstärke, Bass, Tonhöhe und Balance regeln, den automatischen Sendersuchlauf aktivieren, Sender abspeichern, von Radio- auf CD-Betrieb umschalten, CDs mit einem Griff wechseln: Das alles sollte während der Fahrt - auch im Dunkeln und bei unterschiedlichsten Lichtverhältnissen - problemlos bewerkstelligt werden können.
Im Display sollten auch bei günstigeren Modellen die Musiktitel gut lesbar sein. Und vom Einschieben der CD bis zum Erklingen des ersten Tons sollten nicht mehr als drei Sekunden vergehen.
Tipps:
- Kaufen Sie ein Gerät einer bekannten Marke. In Stiwa-Tests erbrachten No-Name-Produkte deutlich schlechtere Leistungen.
- Wer handwerklich durchschnittlich begabt ist, kann seine neue Musikanlage - dank genormter Einbauschächte im Armaturenbrett - relativ leicht selber ersetzen. Dennoch sollten Sie beim Kauf abklären, ob das Nachrüstradio auch wirklich für Ihr eigenes Auto geeignet ist.
- Nicht immer lassen sich die Anschlüsse problemlos verbinden. Bei Platzmangel kann der Kabelbaum vom Stecker getrennt und die einzelnen Drähte können direkt auf die Stecker montiert werden. Ein solcher Einbau ist allerdings nichts für Leute ohne Elektronikkenntnisse.
- Wer an den eigenen handwerklichen Fähigkeiten zweifelt, lässt das Gerät am besten durch einen Profi einbauen. Das kostet im Fachgeschäft um die 30 Franken, im Media Markt 60 Franken. Der Einbau weiterer Extras wie zum Beispiel Verstärker und Subwoofer wird nach Aufwand berechnet (zirka 80 Franken pro Stunde).
Mehr Zeit am 75. Genfer Autosalon
Der internationale Autosalon in Genf findet vom 3. bis 13. März im Palexpo statt - dies mit längeren Öffnungszeiten:
Mo-Fr: 10 bis 20 Uhr, Sa und So: 9 bis 19 Uhr. Die SBB bieten auch dieses Jahr Kombi-Abos an mit Ermässigungen für Reise und Eintritt sowie freie Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln im Kanton Genf; das Halbtax-Hit-Kombi gibts nur im Internet (www.sbb.ch).
Grösse/Gehäuse
- Die Länge des Autoradio-Gehäuses sollte die Normtiefe von 17 cm nicht übertreffen.
- Prüfen Sie, wie dick der Kabelbaum an der Rückseite ist. Ist genügend Platz vorhanden, um ihn in den Montageschacht des Autos samt Gehäuse einzubauen? Sind allenfalls Entstörbauteile ausserhalb des Normgehäuses angebracht?
Anschlüsse
- Allenfalls findet man beim Ausbauen der alten Anlage im Auto einen Kabelbaum vor, dessen Leitungen in markenspezifischen Steckern enden, die nicht zum Nachrüstradio passen. Um die ISO-genormten Anschlüsse anzupassen, gibt es zwar Adapter. Diese beanspruchen jedoch zusätzlichen Platz und erschweren es, das Radiogehäuse bündig in den knapp bemessenen Einbauschacht zu installieren.
Die Lösung dieses Problems ist nichts für unerfahrene Bastler, sondern ein Fall für den Fachmann. Sonst riskiert man einen Kurzschluss am Autoradio oder - schlimmer - am Auto selbst.
Display/MenÜ (Bedienfront)
- Grösse, Übersichtlichkeit und schnelle Lesbarkeit sind die Kriterien: klare und leuchtende Schriften, kein überfrachtetes Menü und auch keine Spiegeleffekte bei Kunstlicht.
- Bei den teureren Modellen kann die Bedienfront zwecks besserer Lesbarkeit mehrstufig angekippt und so von senkrecht bis waagrecht eingestellt werden.
Tasten und Drehknöpfe
- Das Prinzip heisst: Je weniger, desto besser. Dafür sollten Tasten und Knöpfe möglichst gross sein und sich in Form und Farbkontrast von der Umgebung deutlich abheben. Nachts sollten sie leuchten.
- Der Drehknopf zur Lautstärkeverstellung sollte links unten sein, wo er für den Fahrer besonders leicht erreichbar ist.
- Am besten ist eine fast «blinde» Bedienung - oder zumindest die Handhabung auf einen kurzen Blick (1 Sekunde). 3 Sekunden entsprechen bei 100 km/h einer Fahrtstrecke und damit einem «Blindflug» von mindestens 80 Metern.
Gebrauchsanleitung
- Am besten sind Geräte, die sich ohne das Studieren einer Gebrauchsanleitung narrensicher bedienen lassen. Für all jene, die das Gerät selber einbauen, ist eine verständliche Installationsanleitung unverzichtbar.