Der neue Spiele-Computer XPS 720 H2C von Dell ist der Traum jedes spielverrückten Teenies. Er kostet allerdings mehr als 5000 Franken. Solche leistungsstarken Game-Computer sind nicht nur Geldverbrenner, sondern auch Stromfresser. So beklagten die Tester der Internet-Fachzeitung «Netzwelt», dass ein ähnlicher Spiele-Computer bereits beim Nichtstun durchschnittlich 300 Watt verheizt. Beim Spielen schnellen die Werte bis auf 600 Watt hoch. Das ist über 50-mal so viel, wie eine durchschnittliche Energiesparlampe verbraucht.
Dass es auch anders geht, beweist Dell mit seinem energiesparenden Bürorechner OptiPlex 755: Er begnügt sich mit 40 Watt. Computerhersteller wie Fujitsu Siemens Computers (FSC) und Hewlett-Packard (HP) bauen auch Stromspar-Geräte für Privatanwender. So verbraucht zum Beispiel der FSC Scaleo Li 2405 laut Herstellerangabe in eingeschaltetem Zustand bloss 52 Watt. Beim HP Pavilion s3230.ch sind es 87 Watt. Stromsparmeister bei Desktop-Rechnern ist allerdings Apple: Der Mac mini gibt sich mit 22,6 Watt zufrieden.
Wer einen stromsparenden Computer sucht, findet Hilfe auf der Internetseite von Energy Star (www.energystar.org). Dort sind über 60 Rechner mit ungewöhnlich tiefem Stromverbrauch aufgelistet.
Die Internetseite von Energy Star zeigt zudem, dass die sparsamsten Rechner bei den Notebooks zu finden sind. Der dort aufgelistete Spitzenreiter von HP begnügt sich mit 8,6 Watt – inklusive Bildschirm. Bei den vorgängig erwähnten Werten von Desktop-Computern muss man nämlich für einen sparsamen Monitor je nach Grösse nochmals 15 bis 30 Watt dazurechnen.
Der Energiespar-Gedanke hat sich auch bei Schweizer Herstellern verbreitet. Doch aus Kostengründen lassen nur die wenigsten ihre Geräte mit dem Label von Energy Star versehen. Tipp: Bei Brack (www.brack.ch) zum Beispiel gibt es mit dem Olympico V ein günstiges Modell, das mit 42,1 Watt auskommt. So drosseln Sie den Energieverbrauch Ihres Computers.
So drosseln Sie den Energieverbrauch Ihres Computers
Auch mit alten Computern lässt sich Strom sparen.
-- Bei Windows XP sind alle nötigen Einstellungen unter Systemsteuerung, Leistung und Wartung, Energie; bei Vista unter Energieoptionen.
Am einfachsten wählen Sie «Minimaler Energieverbrauch». Windows konfiguriert dann den PC so, dass Bildschirm, Festplatten und Rechner nach einer bestimmten Zeit ausgeschaltet oder in den Schlummerzustand versetzt werden.
-- Noch mehr Energie spart, wer den Rechner über Start/Ausschalten zur Ruhe legt. Bei Vista heisst diese Funktion «Energiesparen», bei XP «Standby».
Alle Programme bleiben geöffnet, und der Rechner ist nach einem Tastendruck schnell wieder betriebsbereit. In diesem Modus darf der PC nicht vom Stromnetz getrennt werden, weil sonst Daten der offenen Programme verloren gehen können.
-- Für längere Arbeitspausen klicken Sie unter Start/ Ausschalten auf «Ruhezustand» (Vista/XP). Bei XP erscheint diese Auswahl bei gedrückter Shift-Taste. Dabei wird der ganze Arbeitsspeicher auf die Festplatte kopiert und dann der PC ausgeschaltet. Vorteil: Nach dem Einschalten sind alle Programme und Dokumente geöffnet. Im Ruhezustand darf man den PC vom Stromnetz trennen.
-- Animierte Bildschirmschoner verbrauchen bis zu 10 Watt zusätzlich. Am besten lassen Sie den Monitor von Windows automatisch auf «Schwarzer Bildschirm» schalten. Die Einstellungen sind unter Systemsteuerung, Anzeige, Bildschirmschoner.
Ein K-Tipp-Test mit Windows Vista zeigt das enorme Sparpotenzial auf: Unter Volllast schluckt der Rechner 125 Watt. Wird nicht gearbeitet, verbraucht der Rechner 100 Watt. Im Energiesparmodus sinkt der Verbrauch auf 7 Watt. Im Ruhezustand reduziert sich der Verbrauch gar auf 3 Watt.
Detaillierte Anleitungen zum Stromsparen für XP und Vista finden sich unter http://snurl.com/kt0811a.