ETFs sind bei Anlegern beliebt. Mit solchen passiv gemanagten Indexfonds investiert man in bestimmte Wertschriftensegmente, zum Beispiel in den Schweizer Aktienindex SLI (siehe Seite 16) oder in den internationalen Aktienindex MSCI World.
ETFs haben vergleichsweise niedrige laufende Kosten. Die Gesamtkostenquote TER bewegt sich bei Aktien-ETFs im Durchschnitt bei etwa 0,4 Prozent pro Jahr. Beim Kauf verlangen die Banken Händlergebühren – Courtagen –, und es braucht ein Bankdepot, das in der Regel ebenfalls kostet. K-Geld hat diese Kauf- und Depotkosten bei 20 Banken und Onlinebrokern erhoben. Drei Anbieter – Cornèrtrader, Strateo und die St. Galler Kantonalbank – lieferten keine Angaben.
Die Tabellen zeigen die Kaufkosten bei drei unterschiedlichen ETFs für je 30000 Franken sowie die Depotkosten für ein Jahr. In der Tabelle links sind die Kosten beim Kauf via E-Banking aufgelistet, rechts die Kosten, die anfallen, wenn man per Telefon kauft.
Kaufkosten: Aufschlag für Beratung am Telefon
Die Kaufkosten setzen sich in der Regel aus Händlergebühr der Bank (Courtage), Börsengebühren und Stempelsteuer zusammen.
Deutliche Unterschiede gibt es bei der Händlergebühr. Sie bewegt sich beim Kauf eines ETFs via E-Banking zwischen 9 (Degiro, Swissquote und Tradedirect) und 248 Franken (UBS). Beim Kauf per Telefon verlangen die Banken und Onlinebroker eine Courtage von 9 (Swissquote) bis maximal 540 Franken pro ETF (Clientis ZRB).
Telefonische Aufträge sind bei den klassischen Banken in der Regel deutlich teurer, weil bei dieser Kaufvariante oft eine Beratung dabei ist.
Die Börsengebühren sind ebenfalls unterschiedlich hoch. Das liegt daran, dass die Banken mit den Börsen individuelle Vereinbarungen über die Gebühren treffen können – abhängig etwa von der Höhe und der Menge der Umsätze. So verlangt Credit Suisse keine Börsengebühr beim Kauf eines ETFs, Postfinance hingegen berechnet für dieselbe Transaktion 29 Franken. Im Durchschnitt liegen die Börsengebühren bei diesem Vergleich bei 2 bis 6 Franken pro Auftrag.
Die Stempelsteuer beträgt bei ETFs von ausländischen Fondsgesellschaften 0,15 Prozent und bei inländischen ETFs 0,075 Prozent. Bei Kaufkosten von 30000 Franken sind das also 45 Franken beziehungsweise Fr. 22.50.
Depotkosten: Abhängig vom Auftragsweg
Die Depotgebühren sind jeweils für ein Jahr berechnet. Zur besseren Vergleichbarkeit gilt die Annahme, dass der Depotwert über das Jahr gerechnet insgesamt 90000 Franken beträgt. Auch bei diesen Gebühren gibt es bei deutliche Unterschiede zwischen dem E-Banking und dem klassischen Auftragsweg.
Gesamtkosten: UBS am teuersten
Die Spalte mit den Gesamtkosten stellt das Total von Kauf- und Depotgebühren für die drei ETFs dar. Beim Kauf via Internet verlangt Degiro mit 160 Franken am wenigsten. Beim Kauf per Telefon ist Swissquote mit 235 Franken am günstigsten. Die UBS ist sowohl online als auch beim Kauf via Telefon am teuersten. Insgesamt bieten Onlinebroker in der Regel die günstigeren Konditionen – auch dann, wenn der Kauf per Telefon erfolgt.
Einen Kostenvergleich für das gleiche Musterportfolio mit Käufen zu je 150000 Franken finden Sie auf www.kgeld.ch.