Sparer sitzen in der Crash-Falle
Wer sein Geld der 3. Säule in Anlagefonds investiert hat und jetzt pensioniert wird, verliert Geld: Ein Bezug der 3. Säule ist zwingend - obwohl die Kurse im Keller sind.
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K-Tipp 17/2002
16.10.2002
Ernst Meierhofer emeierhofer@ktipp.ch
Aussitzen und auf bessere Zeiten hoffen: So lautet jetzt die Devise für Anleger, die ihr Geld an den Börsen platziert haben und ihr Vermögen schwinden sehen. Vielleicht erholen sich die Kurse ja wieder...
Etliche 3a-Sparer allerdings, die jetzt ins AHV-Alter kommen, haben diese Möglichkeit nicht. Sie müssen nun verkaufen - ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da die Kurse im Keller sind. In der Sprache der Börsianer: Sie müssen ihre Verluste realisieren.
Betroffe...
Aussitzen und auf bessere Zeiten hoffen: So lautet jetzt die Devise für Anleger, die ihr Geld an den Börsen platziert haben und ihr Vermögen schwinden sehen. Vielleicht erholen sich die Kurse ja wieder...
Etliche 3a-Sparer allerdings, die jetzt ins AHV-Alter kommen, haben diese Möglichkeit nicht. Sie müssen nun verkaufen - ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da die Kurse im Keller sind. In der Sprache der Börsianer: Sie müssen ihre Verluste realisieren.
Betroffen sind Vorsorgesparer, die auf die steuerbegünstigte Säule 3a setzten - und in diesem Rahmen nicht nur ein normal verzinstes Konto haben, sondern auch Fondsanteile. Sie betreiben das so genannte Wertschriftensparen (K-Tipp 20/01).
Nur: Seit Anfang 2001 bis heute haben praktisch alle 3a-Fonds Verluste eingefahren - je nach Aktienanteil bis zu 10 Prozent.
Das wird all denen, die nun das AHV-Alter erreichen, zum Verhängnis. Sie müssen nämlich ihr Konto zwingend räumen - und damit auch ihre Fondsanteile verkaufen. Tiefstkurse hin oder her.
Es ist nicht möglich, das Geld weiterhin in diesen speziellen 3a-Anlagefonds zu belassen und auf eine Kurserholung zu setzen. Auch das Umlegen in eine Rente ist hier nicht erlaubt.
Besonders bitter wird das für angehende Rentner, die ihr Geld erst im Jahr 1999 oder noch später in die Anlagefonds transferiert haben. Sie alle fahren Verluste ein.
Besser sieht die Performance aus, wenn das Geld 5 Jahre oder länger in Fonds war. Dann ergeben sich bis heute positive Renditen im Bereich zwischen plus 2 und 7 Prozent.
Das zeigt: Fonds sollte man nur kaufen, wenn man das Geld lange liegen lassen kann: Die Anlagedauer sollte mindestens 5 bis 10 Jahre betragen. Folge: Wer nur noch wenige Jahre bis zur Pensionierung hat, darf das Geld keinesfalls mehr ins Wertschriftensparen stecken.
Während sich die heute 63- bzw. 65-jährigen 3a-Fondssparerinnen und -sparer in ihr Schicksal fügen müssen, können sich die Jüngeren gegen grosse Verluste wappnen:
- Beginnen Sie mindestens 5 Jahre vor dem AHV-Alter, Wertschriftenanteile gestaffelt zu verkaufen. Das Geld geht dann zurück auf das normale Konto.
- Sie haben auch die Möglichkeit, das Spargeld aus aktienlastigen Fonds in Fonds umzulagern, die weniger Aktien haben und damit auch kleineren Schwankungen unterworfen sind.