Mit Pumpen lassen sich Shampoo, Seife oder Bodylotion einfach aus der Flasche entnehmen und besser dosieren. Doch die praktischen Spender sorgen bei K-Tipp-Lesern häufig für Ärger. Denn viele haben einen grossen Nachteil: Egal, wie stark man pumpt, schüttelt, klopft und wieder pumpt – ein Teil des Inhalts bleibt ungenutzt in der Flasche und landet im Abfall.
19 Franken wandern einfach in den Kübel
Der K-Tipp hat deshalb zehn Bodylotions und Cremes in Plastik- und Glasbehältern mit Pumpspender-Mechanismus getestet. Der Inhalt der Flaschen betrug zwischen 30 und 400 ml. Die Tester pumpten so lange, bis nichts mehr herauskam. Dann wurde die in der Flasche verbliebene Menge ermittelt. Ergebnis:
Am schlechtesten schnitten die beiden Lotionen in Glasbehältern ab. Das ist besonders ärgerlich, weil man im Gegensatz zu Plastikflaschen die Restmenge nicht durch Aufschneiden herausholen kann.
Am meisten Inhalt blieb in Clarins «Lait Buste Ultra-Fermeté» (50 ml für Fr. 77.50) zurück – ganze 24,7 Prozent. Grosse Restmengen gab es auch in den folgenden Produkten: «Revita Lift Laser» von L’Oréal (20 Prozent), «Shea Nourishing Whipped Lotion» von The Body Shop (19 Prozent) und «Nordic Birch Body Lotion Organic» von Urtekram (17 Prozent).
Die ungenutzten Restmengen kosten viel Geld: Beim teuren Clarins-Produkt landete Inhalt im Wert von 19 Franken im Abfall. Bei der «Dia Woman Body Lotion» von Amouage (300 ml für Fr. 106.90) waren es bei rund 9 Prozent Verlust knapp 10 Franken. Bei der L’Oréal-Lotion verschwendete man rund 5 Franken, bei Body Shop und Urtekram rund Fr. 3.80.
Die Creme der Migros-Eigenmarke Zoé zeigt, dass es auch anders geht: Die Flasche «Revital hautfestigendes Serum» (30 ml für Fr. 14.90) konnte vollständig entleert werden. Grund: Sie ist mit einem Mechanismus ausgestattet, der ohne einen zum Boden führenden Schlauch funktioniert. Durch den Unterdruck hebt sich der Boden mit an und befördert die Lotion hinauf.
Hersteller wissen von den Restmengen
Die Kosmetik-Hersteller kennen das Problem mit den Flaschenrückständen. Body-Shop-Sprecherin Iris Blättler gibt auf Anfrage zu: «Es kann vorkommen, dass in bestimmten Situationen Restmengen in den Gefässen verbleiben.»
Auch bei Urtekram ist man sich der Problematik bewusst. Sprecherin Marie-Therese Nielsen: «Wir haben mittlerweile unsere Rezeptur verändert. Dies hat die verbleibende Menge an Lotion in der Flasche verringert.» Die im Test verwendete Lotion sei vor dem Wechsel hergestellt worden.
Tipp: Kommt aus der Flasche nichts mehr heraus, muss man ihren Boden gegen eine harte Fläche oder die flache Hand schlagen. So lassen sich noch einige Milliliter herauspumpen. An den Rest kommt man, wenn man die Flasche aufschneidet. Bei manchen Plastikflaschen braucht es dafür aber eine sehr scharfe Klinge und viel Kraft. Achtung: Dabei kann man sich verletzen!