Das Sparheft war früher ein beliebtes Patengeschenk: Der Götti zahlte auf den Namen des Patenkindes jährlich einen bestimmten Betrag ein, so dass es mit 14 für ein Töffli reichte.

Wer heute noch ein solches Sparheft besitzt und das Geld abheben will, kann böse Überraschungen erleben. Denn seit 1998 werden Jugendsparhefte nicht mehr angeboten. Den noch bestehenden werden seit diesem Zeitpunkt happige Spesen belastet: die UBS zieht 24 Franken pro Jahr ab, die Credit Suisse gar 36 Franken.

Das seien Kontoführungsgbühren, sagt Rebeca Garcia von der UBS. Auch Georg Söntgerath von der Credit Suisse rechtfertigt die Abzüge damit, dass «das Konto buchhalterisch nachgetragen werden muss, auch wenn nichts mehr einbezahlt wird».

Für den Kunden ist es aber schwer nachvollziehbar, dass Sparhefte, auf denen jahrelang nichts passiert, den Banken so viel zu tun geben. Wahrscheinlicher ist, dass die Banken die Restbestände loswerden wollen: «Sparhefte sind nicht mehr zeitgemäss, umständlich und auch unsicher. Die Kunden wurden mehrfach angeschrieben und gebeten, die Sparhefte in gebührenfreie Sparkonti umzuwandeln», so Garcia. Wer nicht reagierte oder aufgrund eines Wohnortwechsels gar keinen Brief von der Bank erhielt, hat das Nachsehen: Gut möglich, dass die Gebühren den Göttibatzen ganz aufgefressen haben.

Dass es auch anders geht, zeigt die Basler Kantonalbank. Sie bietet die Jugendsparhefte zwar auch nicht mehr an, belastet den noch existierenden aber keine Gebühren. Und die Zürcher Kantonalbank sagt, sie habe alle Jugendsparhefte vor drei Jahren automatisch in gebührenfreie Sparkonten umgewandelt.