Spritzige Walliser Spezialitäten ab Fr. 9.90
In den Walliser Weindörfern werden zahlreiche rote und weisse Weine gekeltert. Die K-Tipp-Jury hat zwei weisse Spezialitäten degustiert: Johannisberg und den immer häufiger verkauften Heida. Fazit: Einen guten Tropfen gibt es für knapp 10 Franken.
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K-Tipp 13/2012
17.08.2012
Letzte Aktualisierung:
08.10.2019
ezw/arb
Das Wallis produziert viele Weinspezialitäten. Die K-Tipp-Jury hat nun je sechs Johannisberg- und Heida-Weine degustiert. Den Sieger beim Johannisberg, Fleur du Rhône 2011, verkauft Coop als Eigenmarke. Er stammt aus Chamoson – dem «Hauptort» des Johannisberg. 2011 wurden dort 800 000 Liter produziert.
Mild, wenig Säure und eine kleine Bitternote
Die Fachjury bewertete den Fleur du Rh&oci...
Das Wallis produziert viele Weinspezialitäten. Die K-Tipp-Jury hat nun je sechs Johannisberg- und Heida-Weine degustiert. Den Sieger beim Johannisberg, Fleur du Rhône 2011, verkauft Coop als Eigenmarke. Er stammt aus Chamoson – dem «Hauptort» des Johannisberg. 2011 wurden dort 800 000 Liter produziert.
Mild, wenig Säure und eine kleine Bitternote
Die Fachjury bewertete den Fleur du Rhône als sehr sortentypisch: mild, mit wenig Säure und einer charakteristischen kleinen Bitternote im Finale. Das sind die Merkmale für im Wallis kultivierten Johannisberg, der anderswo als Sylvaner vertrieben wird. Mit seinem Preis von nur Fr. 9.90 weist dieser Coop-Wein das beste Preis-Leistungs-Verhältnis auf.
Die genossenschaftlich geführte Kellerei St. Jodern in Visperterminen bewirtschaftet die mit 1100 Meter über Meer höchstgelegenen Rebberge der Schweiz. Sie punktete mit ihrem Johannisberg 2010 (Coop, Fr. 14.90), ebenfalls einem typischen Vertreter seiner Sorte, der auf dem zweiten Platz landete. Gut schnitt auch der Johannisberg 2011 Vieux Murets von Denner ab. Die restlichen drei Johannisbergweine wurden als «befriedigend» eingestuft.
Laut Jury sind die Jahrgänge 2010 und 2011 übrigens gleichwertig. Ersterer weist etwas mehr Säure auf, Letzterer ist etwas reichhaltiger. Beide dürften gut altern. Der Johannisberg gilt zudem als eine Weinsorte, die mit zunehmender Reife an Komplexität und Tiefe gewinnt.
Heida – der beste ist etwas teurer
Einen klaren Sieg bei den Heida-Weinen holte ein Tropfen der Walliser Genossenschaftskellerei Provins (Globus, Fr. 21.90). Dahinter rangierten ein von Coop verkaufter Heida (Fr. 12.95) und der «normale» Heida von Provins aus der Linie Maître de Chais (Manor).
Der Heida, durchs Band teurer als der Johannisberg, war in den 1990er-Jahren fast verschwunden, erlebt seither aber eine Renaissance. Den Heida, in der französischsprachigen Schweiz Païen und in Frankreich Savagnin blanc genannt, sollte man relativ jung trinken.
Nächste Degustation: Rotweine aus der Toskana
Die Fachjury
Claudio De Giorgi, Gstaad, beratender Sommelier
Stéphane Meier, Genf, zweifacher Preisträger des
Prix Beau-Rivage
Jean Solis, Lausanne, zweifacher Schweizer Meister im Weindegustieren
Pierre Thomas, Lausanne, Weinjournalist
Eva Zwahlen, Zürich, Weinjournalistin