Mähroboter sind in verschiedenen Leistungsstufen erhältlich. Diese orientieren sich an Rasenflächen von etwa 250 bis zu mehreren 1000 Quadratmetern. Die von den Herstellern angegebene Quadratmeterzahl besagt, dass der Mähroboter maximal eine bestimmte Fläche permanent auf der eingestellten Rasenlänge halten kann, wenn er jeden Tag rund acht Stunden lang mäht. Auf einen kleinen Rasen passen Geräte für etwa 100 bis 300 Quadratmeter.
Der K-Tipp hat bei vier aktuellen Mährobotern von Bosch, Gardena, Segway und Worx untersucht, wie sie sich in der Praxis bewähren (siehe Tabelle im PDF). Auf einem Testparcours prüfte der K-Tipp die Geräte auf folgende Punkte: Wie aufwendig sind die Vorbereitungsarbeiten, damit der Mähroboter eigenständig und zuverlässig funktioniert? Wie systematisch mähen die Geräte den Rasen? Sind sie in der Lage, Hindernisse zu erkennen und zu umfahren? Wie nahe an die Rasenkante mähen die Roboter? Sind sie einfach zu reinigen?
Die wichtigsten Ergebnisse der Stichprobe:
- Den meisten Mährobotern zeigt ein im Rasen verlegter Begrenzungsdraht, wo sie mähen sollen und sich bewegen dürfen. Das funktionierte bei allen geprüften Geräten meist zuverlässig. Bei jenem von Gardena braucht es zusätzlich einen Führungsdraht, der dem Roboter den Weg zur Basisstation zeigt.
- Wichtig: Begrenzungsdrähte sollten präzise verlegt sein, damit man später möglichst wenig nachmähen muss und der Roboter nicht auf dem Weg zur Basisstation hängen bleibt. Das Verlegen des Drahtes kann vor allem auf verwinkelten Rasenflächen aufwendig sein.
- Der Roboter von Segway arbeitet mit virtuellen Begrenzungen und orientiert sich im Garten mit Hilfe des Satellitennavigationssystems GPS. Die Rasengrenze zeigt der Benutzer dem Navimow an, indem er sie einmal samt Roboter und der App des Herstellers abläuft. Das klappte im Praxistest überraschend gut und war schnell erledigt. Trotzdem empfiehlt Segway vor dem Kauf einen Check auf seiner Internetseite, ob der eigene Garten für den Navimow geeignet ist. Infos dazu auf Navimow.segway.com/de/CheckList.
Nicht alle Geräte mähen systematisch
Die meisten Roboter fahren nach dem Zufallsprinzip kreuz und quer über den Rasen – unabhängig davon, wo dieser bereits geschnitten ist. Das verlängert den Mähvorgang und erhöht den Verschleiss von Mechanik und Akku. Nur wenige Geräte mähen systematisch in Bahnen. Gut war hier der Roboter von Bosch: Er kartiert mit einmaligem Abfahren des Begrenzungsdrahtes zunächst den Garten, danach mäht er abwechselnd in Bahnen und speichert ab, wo er bereits gemäht hat. Auch der Segway mäht systematisch, orientiert sich aber über GPS. Die zwei Roboter mähten den Testparcours deutlich schneller ab als die zwei Roboter von Worx und Gardena.
Hindernisse erkennt ein Mähroboter erst, wenn er bei voller Fahrt dagegenfährt. Dann bewegt er sich rückwärts und versucht, das Hindernis zu umfahren. Kollisionen strapazieren nicht nur den Roboter, sondern können auch zu Schäden am Hindernis führen und verlängern den Mähvorgang. Hindernisse wie ein Baum oder ein Beet lassen sich schon beim Verlegen des Begrenzungsdrahtes so schützen, dass der Roboter gar nicht in deren Nähe kommt.
Hindernisse wie ein Pool oder ein Trampolin lassen sich beim Gerät von Worx mit separat erhältlichem Zubehör ausgrenzen, nämlich durch das Auslegen eines Magnetbandes. Im Praxistest funktionierte das gut: Der Mähroboter machte etwa 15 Zentimeter vor der Begrenzung Halt und drehte um. Von Gardena gibt es mit Zone Protect eine ähnliche Erweiterung (je für rund 100 Franken erhältlich).
Der Segway hingegen erkennt nicht zu mähende Bereiche ohne Zubehör und weitere Kosten, indem man ihn mit der App einmal um die gewünschte Stelle herumfahren lässt. In der Stichprobe zeigte sich, dass man den Segway dabei nicht zu nah rund um das Hindernis lenken sollte – andernfalls besteht die Gefahr, dass er es beim Mähen trotzdem touchiert.
Für mobile Hindernisse wie ein Zelt oder ein Gartenmöbel kann man die Mäher von Segway und Worx mit einem Antikollisionssystem nachrüsten (rund 200 Franken). Das Zubehör montiert man auf die Front des Mähers. Es erkennt per Ultraschall Hindernisse auf etwa einen halben Meter Entfernung. Im Praxistest klappte das zuverlässig bei Hindernissen, die mindestens 15 Zentimeter hoch und 10 Zentimeter breit waren. Dann weicht der Mähroboter aus. Auf das System ist allerdings kein Verlass: Es erkannte etwa vor dem Roboter stehende Füsse oder Kinderhände zum Teil zu spät und stoppte nicht.
Tipps für Anwendung und Pflege
Nur auf sauberen Flächen einsetzen
Mähroboter sollte man nur auf einem aufgeräumten Rasen arbeiten lassen: Herumliegende Gegenstände wie Stromkabel, Spielsachen oder Papier werden von den Schermessern beschädigt. Kommen die Messer zudem mit herumliegenden Ästen oder Nüssen in Kontakt, können sie schnell stumpf werden.
Mähroboter beaufsichtigen
Falls es beim Mähen Probleme gibt, erhalten Benutzer der Roboter von Gardena, Segway und Worx zwar via Handy-App des Herstellers eine Meldung – sofern eine Verbindung zum Roboter besteht. Besser und sicherer ist es jedoch, stets in der Nähe des Gerätes zu bleiben, um bei Problemen eingreifen zu können.
Rasenkanten nachschneiden
Die Hersteller versprechen, ihre Geräte würden «bis an die Kante» mähen. Trotzdem ist es wahrscheinlich, dass man einige Stellen nachbearbeiten muss. Rasenkanten etwa kann der Roboter nur mähen, wenn Kante und Rasen auf der gleichen Höhe liegen. Dafür muss der Begrenzungsdraht, zum Beispiel entlang einer Terrasse, so verlegt sein, dass der Roboter auf nur einem Rad fahren kann und die Rasenkante direkt unter dem Scherblatt verläuft. Auch Rasenkanten zu ebenerdigen Blumenbeeten lassen sich so gut mähen. Zuverlässiger geht das Kantenmähen mit den Mähern von Segway oder dem Worx: Bei diesen sitzt das Mäh-werk nicht in der Mitte, sondern rechts davon.
Für das Nachschneiden des Rasens bei Trittstufen, Terrassen, Bäumen, Pool oder mobilen Hindernissen eignet sich eine manuelle Grasschere (ab 15 Franken), eine Akku-Grasschere oder ein Spindelmäher (ab etwa 100 Franken).
Reinigung mit und ohne Wasser
Nach dem Mähen sollte man den Roboter sofort reinigen – so lassen sich Verschmutzungen leicht entfernen. Problemlos ging das bei den Modellen von Gardena, Worx und Segway: Ein Gartenschlauch mit Reinigungsspritze entfernte den Dreck von den Rädern und vom Unterboden innert weniger Minuten. Anders beim Mähroboter von Bosch: Diesen darf man laut Hersteller nur mit einem trockenen Tuch und einer Bürste reinigen – also ganz ohne Wasser.
Übrigens: Etwa ein- oder zweimal pro Saison braucht ein Mähroboter neue Schermesser (ab 10 Franken). Diese kann man selber auswechseln – mit Schraubenzieher und Schutzhandschuhen.