Die Überraschung folgt Ende Monat: Wer in Grenznähe mit dem Handy telefoniert hat, kann mit einer gesalzenen Rechnung konfrontiert werden - auch wenn er sich ausschliesslich in der Schweiz aufgehalten hat. Weil das Handy in der Regel automatisch nach dem stärksten verfügbaren Netz sucht, telefoniert man zum Teil kilometerweit von der Grenze entfernt über ausländische Mobilfunknetze. Gut positionierte Mobilfunkanlagen strahlen zum Beispiel von der französischen Seite des Genfersees auf die Schweizer Seite herüber. Und im Jura decken die Sender aus Frankreich das Gebiet teilweise bis an den Fuss des Chasserals ab.

Ausländische Handynetze strahlen auch in die Region Basel, ins Bodenseegebiet oder ins Tessin. Die Schweizer Mobilfunkanbieter nutzen das vorwiegend topogra?sch begründbare Phänomen zu einem verbalen Rundumschlag gegen die geltenden gesetzlichen Vorschriften in der Schweiz: Die ausländischen Mobilfunkbetreiber hätten den Vorteil, aufgrund weniger strenger Vorschriften stärker senden zu dürfen, sagen Swisscom, Sunrise und Orange. Und: «Ideale Standorte werden nicht wie in der Schweiz aufgrund von Einsprachen verhindert», wettert Sunrise-Sprecherin Muriel Mathis.

Die Mobilfunknetz-Betreiber verraten immerhin, wie ihre Kundinnen und Kunden die Netzumschaltung verhindern können: automatische Netzsuche deaktivieren beziehungsweise manuelle Netzwahl einstellen.

(ohs)



So wählen Sie das Netz manuell

- Motorola: Menü Einstellungen, Netz, verfügbare Netze
- Nokia: Menü Einstellungen, Telefoneinstellungen, Betreiberauswahl, manuell
- Samsung: Menü Netzdienste, Netzwahl, manuell
- Siemens: Menü Einstellungen, Netzkonfiguration bzw. Netzwahleinstellungen, Netz wählen, manuell
- Sony Ericsson: Menü Verbindungen, Mobilfunknetze, Netz wählen

Nach der letzten Option kurz warten. Das Handy listet alle verfügbaren Netze auf - wählen Sie den gewünschten Betreiber aus.