Mitten in der Wüste liegt seit Jahrhunderten eine verschüttete und vergessene Stadt. Der Sage nach befindet sich in ihren Gemäuern eine geheimnisvolle Flugmaschine. Ein Expeditionsteam macht sich auf, die Stadt und die Maschine zu finden. Doch die Wüstenwinde erschweren die Ausgrabungen.
«Die vergessene Stadt» ist ein kooperatives Spiel. Das heisst: Alle Spieler gewinnen oder verlieren gemeinsam. Das Gewinnen ist nicht einfach: Die Mitspieler müssen die einzelnen Bauteile der Flugmaschine unter dem Sand finden, bevor das Wasser ausgeht, der Wind zu stark wird oder alle Spieler vom Sand verschüttet sind.
Windkarten sorgen für Spannung
Die Wüste wird durch 24 Wüstenfelder dargestellt, die im Quadrat ausgelegt werden. Spieler, die auf diesem oder einem benachbarten Feld stehen, können es umdrehen und damit einen Teil der Stadt ausgraben. Unter einigen Feldern finden sich Hinweise, wo die Bauteile der Maschine liegen. Bei anderen Feldern darf man eine Ausrüstungskarte nehmen, die bei der Suche hilft.
Für Spannung sorgen die Windkarten: Hat ein Spieler seine Züge abgeschlossen, muss er Windkarten aufdecken. Diese Karten geben Windrichtung und -stärke an. Entsprechend verteilt sich der Sand – in Form von Plättchen – auf den Wüstenfeldern und kann ausgegrabene Stadtteile oder auch die Spieler verschütten.
Diese Sanddünen wandern je nach Wind in alle Richtungen über die Spielfelder. Unter den Windkarten gibt es auch die gefürchteten Karten namens «Die Sonne brennt». Werden sie aufgedeckt, schwindet bei allen Spielern der Wasservorrat um einen Schluck. Dies ist prekär, denn es gibt im Spiel nur wenige Wasserquellen, um den Vorrat wieder aufzufüllen. Je länger das Spiel dauert, desto stärker wird der Wind. Die Dünen wachsen schneller, und das Wasser geht rapide zur Neige.
Praktisch ist, dass jede Spielfigur ein bestimmtes Talent besitzt. So kann zum Beispiel der «Bergsteiger» über Sanddünen klettern und dabei andere Spieler mitnehmen. Die «Wasserträgerin» kann mehr Wasser aus den Quellen schöpfen und ihren Mitspielern abgeben, bevor diese verdursten. Die Spieler müssen sich gut absprechen und ihre Fähigkeiten für die Gruppe einsetzen, um am Ende zu gewinnen.
Wie in einem Abenteuerfilm
Das Brettspiel «Die vergessene Stadt» bereitet Spass. Denn das Wüstenthema wurde visuell stimmig umgesetzt. Man kommt sich wie in einem Abenteuerfilm vor, wenn die Sanddünen im Sturm anwachsen und die Spieler einschliessen.
Praktisch: Der Schwierigkeitsgrad lässt sich zu Beginn des Spiels einstellen – vom «Anfänger» bis zu dem Grad, bei dem man sich kaum mehr Fehler erlauben darf. Damit ist es für Neulinge wie für erfahrene Spieler geeignet.
«Russian Railroads»
+ Hohes Suchtpotenzial
< Kann über zwei Stunden dauern
2 bis 4 Spieler ab 12 Jahren
Dauer: ca. 120 Minuten
Preis: ca. 55 Franken
Verlag: Hans im Glück
Die Spieler versuchen, als Eisenbahnmogule drei Bahnstrecken von Moskau aus in Richtung Osten zu bauen. Dabei müssen sie die Strecke konstruieren und Lokomotiven kaufen. Sie heuern Arbeiter und Ingenieure an und sammeln damit Siegpunkte. Man muss sich entscheiden, auf welche Bereiche man sich konzentrieren will, um voranzukommen.
Das Spiel ist vielschichtig aufgebaut. Man kann mit verschiedenen Taktiken erfolgreich sein. «Russian Railroads» ist vor allem für Vielspieler interessant. Wer selten spielt, wird es wohl als etwas kompliziert beurteilen.
«Kashgar»
+ Für Familien ebenso geeignet wie für Vielspieler
< Etwas wenig Interaktion zwischen den Spielern
2 bis 4 Spieler ab 12 Jahren
Dauer: ca. 60 Minuten
Preis: ca. 40 Franken
Verlag: Kosmos
Die Spieler bereisen als Gewürzhändler die Seidenstrasse bis nach Kashgar im Westen Chinas. Unterwegs werben sie für ihre Karawane neue Mitreisende mit neuen Fähigkeiten an. Im Kartenspiel «Kashgan» beginnen die Spieler mit einem Kartenset verschiedener Figuren. Nach und nach erweitern sie das Set möglichst geschickt und erwerben Gewürze, Gold und Mulis. Damit müssen sie wertvolle Lieferaufträge erfüllen, um zu gewinnen.
Das Spiel ist abwechslungsreich und spannend. Mit der Anzahl gesammelter Karten wächst die Komplexität.
«Die Paläste von Carrara»
+ Schönes Spielmaterial
< Ohne Erweiterung wird das Spiel bald zu anspruchslos
2 bis 4 Spieler ab 10 Jahren
Dauer: 45 bis 90 Minuten
Preis: ca. 54 Franken
Verlag: Hans im Glück
Der König will prunkvolle Gebäude in Städten der Toscana errichten. Dazu müssen die Spieler die besten Marmorblöcke aus den Steinbrüchen von Carrara für sich gewinnen. Dabei muss man geschickt mit seinem Geld haushalten. Die Städte bringen dabei entweder neues Geld oder Siegpunkte. Das Spiel hat einen einfachen Spielablauf, ist aber dennoch strategisch interessant.
Vor allem mit der Spielerweiterung gewinnt «Die Paläste von Carrara» deutlich an Reiz. Sie liegt dem Spiel in einem verschlossenen Couvert bei.
«Die verzauberten Rumpelriesen»
+ Schöne, kindgerechte Spielausstattung
< Nichts zu bemängeln
2 bis 4 Kinder ab 5 Jahren
Dauer: 15 bis 20 Minuten
Preis: ca. 37 Franken
Verlag: Drei Magier Spiele
Die kleinen Wutzel fürchten sich vor den Rumpelriesen und verstecken sich deshalb unter dem Laub. Die Kinder müssen die Wutzel hervorlocken, ohne dass die schlafenden Riesen aufwachen. Ausgerüstet mit Stäben, verschieben sie das Laub und legen die Wutzel frei, bevor die Sanduhr abläuft. Dabei darf kein Blatt vom Spielbrett rutschen. Und die Spielsteine, die Riesen darstellen, dürfen nicht umkippen.
Das Spiel fördert Geschicklichkeit und Beobachtungsgabe. Für geübte Kinder lässt sich der Schwierigkeitsgrad anpassen.