Wer mit dem Zug zwischen St. Gallen und Luzern pendelt und ein 2.-Klasse-Streckenabo bestellt, zahlt 4230 Franken pro Jahr. Ein Generalabo (GA) für Zug, Bus usw. kostet 3550 Franken – fast 700 Franken weniger! Wären die SBB kundenfreund­lich, würden sie verhindern, dass man ­solche  überteuerten Abos kaufen kann. Einige weitere Beispiele:

  • Jahres-Streckenabo Genf–Bern, Zürich–Bern: 
    4230 Franken (+ 680 Franken gegenüber dem GA)
  • Chur–Luzern: 
    4068 Franken (+ 518.-)
  • Genf–Neuenburg:
    3672 Franken (+ 122.-)
  • Chur–Zürich: 
    3591 Franken (+ 41.-)

Fazit: Je grösser die Distanz, desto weniger lohnt sich ein Streckenabo.

Bei einer Internet-Bestellung auf SBB.ch stösst man erst nach mehreren Klicks auf den Hinweis: «Bitte beachten Sie, dass sich ab einer gewissen Distanz der Kauf eines Generalabonnements lohnt.»

Der K-Tipp wollte von den SBB wissen, weshalb sie solche Streckenabos anbieten. Denn kein Kunde will mehr Geld für weniger Leistung ausgeben. Doch auch in diesem Fall gibt der Bundesbetrieb wegen der von K-Tipp und «Saldo» lancierten und mittlerweile eingereichten Volksinitiative «Pro Service ­public» keine Auskunft.

Transparenter informiert die Deutsche Bahn (DB): Wer online ein Strecken­abo kauft, z. B. Berlin–Hamburg, sieht als Erstes das günstigste Angebot: hier die Bahn Card 100. Sie berechtigt während eines Jahres zum Benützen des gesamten DB-Netzes und ist rund ein Drittel günstiger als das Streckenabo.

Eine Stichprobe an SBB-Schaltern zeigt immerhin: Das Personal schlägt sofort die günstigere Variante mit dem GA vor.

Vergleichen spart viel Geld

Pendler sind in Städten oft auf Tram und Bus angewiesen. Fürs Stre­cken­abo Zürich–Bern z. B. zahlt man pro Jahr 4230 Franken plus 750 Franken fürs Abo des Libero-Tarif­ver­bun­des für die Zonen 100/101 (Bern und Umgebung). Total 4980 Franken. Das GA deckt beides ab und ist fast ein Drittel günstiger.