Strom gespart? Geld weg!
Die Firma Fostac vertreibt ein angeblich revolutionäres Gerät zum Stromsparen. Doch der Apparat ist wirkungslos.
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K-Tipp 07/2008
07.04.2008
Pirmin Schilliger
Mit dem Fostac Maximus kann man den Stromverbrauch um 30 Prozent senken», verkündet die Fostac. Das Unternehmen in Oberuzwil SG lässt die Geräte über ein Netz von lokalen Agenten vertreiben. Installieren muss sie der Elektriker.
Bei der Elektro Roth AG in Kerzers FR sprachen deshalb etliche Leute vor, die ein Fostac-Gerät kaufen wollten und nun einen Monteur benötigten. Doch bevor Firmenchef Ueli Roth einen Installationsauftrag annahm, wollte er es...
Mit dem Fostac Maximus kann man den Stromverbrauch um 30 Prozent senken», verkündet die Fostac. Das Unternehmen in Oberuzwil SG lässt die Geräte über ein Netz von lokalen Agenten vertreiben. Installieren muss sie der Elektriker.
Bei der Elektro Roth AG in Kerzers FR sprachen deshalb etliche Leute vor, die ein Fostac-Gerät kaufen wollten und nun einen Monteur benötigten. Doch bevor Firmenchef Ueli Roth einen Installationsauftrag annahm, wollte er es genauer wissen. Er bestellte das Gerät und liess den Stromverbrauch vom eigenen Spezialisten in der Firma messen. Resultat: «Ob mit oder ohne Fostac, wir konnten keinen Unterschied beim Stromverbrauch beobachten», sagt Elektroingenieur Beat Moser, der die Messung durchgeführt hat.
Das günstigste Fostac-Modell kostet 2690 Franken. Hinzu kommen einige hundert Franken für die Installation.
Mit nutzlosen Dingen Kasse machen
Roth und Moser sind vom Ergebnis nicht überrascht. Denn die Technologie, nach der das Gerät funktionieren soll, beruht nicht auf der Physik. Auf der Homepage der Fostac steht: «Das Gerät bezieht natürliche, kosmische Energie.» Der Blick ins Innere des Geräts offenbart dem Fachmann aber etwas ganz Irdisches: ein einfaches Kästchen mit Kupferdraht und Isolations- material. «Hokuspokus», meint Roth dazu.
Hans Seelhofer von Fostac schreibt, ein «aufgeschlossener Atom-Physiker» der Universität Prag werde die Funktionsfähigkeit des Gerätes bestätigen. Und: Seine Wirkung lasse sich «mit den herkömmlichen Methoden der Elektrotechnik kaum beweisen».
Es ist nicht das erste Mal, dass die Fostac mit einem nutzlosen Ding Kasse zu machen versucht. Vor vier Jahren verkaufte sie den Fostac-Chip, der angeblich gegen elektromagnetische Handy-Strahlung schützt.
Auf Hokuspokus setzt die Firma auch mit der BioPhoenix, laut Fostac eine «atlantische Technologie zur Bereitstellung von Lichtwerkzeugen». Dazu werden im Internet Kurse angeboten: Pendeln, Geomantie, Elixier-, Engels- und Fülleseminare, Mayanisches Wissen und Kraftplatzerfahrung. Auch dafür kann man – wie mit dem Fostac-Stromsparer – viel Geld für nichts ausgeben.