Die Durchschnittszahlen, die die Eidgenössische Elektrizitätskommission Elcom für das kommende Jahr publizierte, sind eigentlich erfreulich: Ein mittlerer Haushalt mit einem Stromverbrauch von 4500 Kilowattstunden (kWh) wird 2017 um durchschnittlich 2 Prozent entlastet. Das entspricht einer Ersparnis von etwa 20 Franken im Jahr.
Nur: Dieser Durchschnitt nützt vielen Haushalten wenig. Das geht aus der Stichprobe des K-Tipp hervor. Demnach wird nächstes Jahr der Haushaltstrom bei 15 von 42 Energielieferanten teurer (siehe Tabelle im PDF). 26 Versorger reduzieren den Preis, bei einem einzigen Stromversorger bleibt alles wie gehabt.
Aufschläge um bis zu 7,5 Prozent
Den grössten Aufschlag in der Stichprobe gibts für Kunden der Nordwestschweizer Genossenschaft EBM Elektra Birseck: plus 7,5 Prozent. Pro Durchschnittshaushalt bedeutet dies für 2017 eine Mehrbelastung von rund 65 Franken. Kräftige Anstiege planen auch die Technischen Betriebe Glarus (plus 5,7 Prozent) und die Bündner Repower (plus 4,5 Prozent).
Gebühren verteuern Strom
Zum Vergleich: An der Strombörse Swissix ging der Marktpreis beim Strom vom zweiten Quartal 2015 bis zum zweiten Quartal 2016 um 12 Prozent zurück. Fast so gross ist die Preissenkung beim Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil: Ein Haushalt mit einem Verbrauch von 4500 kWh zahlt dort im kommenden Jahr knapp 94 Franken oder 10 Prozent weniger als 2016. Günstiger wird es auch bei Regio Energie Solothurn: Dort beträgt die Entlastung für einen mittleren Haushalt Fr. 74.25 (minus 9,2 Prozent).
Beim Strompreis spielen neben den eigentlichen Energie- und den Netznutzungskosten auch diverse Steuern und Gebühren eine Rolle – etwa die Abgabe zur Förderung erneuerbarer Energien. Diese Abgabe steigt nächstes Jahr um 0,2 auf 1,5 Rappen pro kWh, was dem Durchschnittshaushalt Mehrkosten von 9 Franken beschert.
Gewerbliche Stromkunden müssen die Förderabgabe auch zahlen. Im Vergleich zu Haushalten profitieren sie aber oft von niedrigeren Gemeindeabgaben und von günstigeren Angeboten der Stromversorger («Saldo» 14/2016).
Ähnliche Strompreise für Unternehmen
Im Gegensatz zu 2015 entwickeln sich die Strompreise beispielsweise für mittelgrosse Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von 150 000 kWh jetzt ähnlich wie für Privatkunden. Die Stichprobe zeigt zum Beispiel, dass das Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil nächstes Jahr den Tarif für Haushalte um 10 und jenen für mittlere Betriebe um 9,1 Prozent reduziert. Regio Energie Solothurn senkt den Gewerbepreis um 11,2 und den Haushalttarif um 9,2 Prozent. Und bei der EBM wird es für Haushalte um 7,5 und für mittlere Unternehmen um 12 Prozent teurer.