Surfen per TV: Grosse Versprechungen, wenig dahinter

Mit Fernsehgeräten der neuesten Generation kann man auch ins Internet. Nur: Der Mehrpreis dafür lohnt sich nicht.<br />

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K-Tipp 19/2010

15.11.2010

Letzte Aktualisierung:
16.11.2010

Darko Cetojevic

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Die Werbung für internetfähige TV-Geräte tönt vielversprechend: «Greifen Sie über Ihren Fernseher auf Ihre Online-Welt zu.» Oder: «Sie geniessen das Beste des Internets, ohne Ihr Sofa verlassen zu müssen.»

Diese Werbe-Versprechungen können die Geräte der grossen Markenhersteller, wie Philips, Panasonic, Samsung und Sony, nicht oder nur sehr beschränkt einlösen.

Das Internet, wie man es vom Computer kennt, hat mit dem Internet auf dem Fernsehgerät wenig gemeinsam. Grund: Die TV-Hersteller ermöglichen nur eine beschränkte Zahl von Internet-Diensten, auf die man zugreifen kann. Konkret sieht das so aus:

Wenn der Zuschauer an seinem TV-Gerät das Internet wählt, bekommt er auf dem Bildschirm eine Reihe von Programmfenstern zu sehen. Dort kann er dann mit der Fernbedienung zwischen Diensten wie Youtube, den Börsen-Nachrichten und dem Suchportal Local.ch wählen.

Die Zahl der Dienste für internetfähige Fernseher ist zwar am Wachsen. Doch sie ist im Vergleich zum normalen Internet-Angebot – äusserst bescheiden.

Ein Browser wie Internet Explorer und Firefox sowie eine bedienerfreundliche Tastatur fehlen bei den internetfähigen TV-Geräten. Somit ist es unmöglich, eine Internet-Adresse einzutippen und wie gewohnt im Internet zu surfen.

Kompliziert: Internet-Adresse eingeben

Eine Ausnahme bilden die neuen Geräte von Philips: Sie haben einen eigenen Browser und können als einzige ausserhalb der vorgegebenen Dienste surfen.

Eine Adresse wie www.ktipp.ch muss man allerdings direkt mit der Fernbedienung eingeben und das ist kompliziert und umständlich. Zudem hats keine Maus.

Deshalb muss man sich mit den Navigations-Pfeilen der Fernbedienung behelfen. Der zuständige Verkäufer bei einer Zürcher Filiale von Interdiscount gibt denn auch freimütig zu: «Zum Surfen brauchts einen Computer.

Das Internet am TV eignet sich vor allem für Youtube-Filme.» Zudem ist das Surfen im Vergleich zum Computer sehr langsam.

Fazit: Die Internet-Zusatzfunktion beim Fernsehgerät lohnt sich nicht. Kommt dazu: Solche TVs sind in der Regel mehrere hundert Franken teuerer als vergleichbare Flachbild-Geräte ohne Internet-Zugang.

So kostet ein Sony KDL-40V5500 nur die Hälfte eines ähnlichen internetfähigen Modells.

Tipp: Wer schon heute und ohne teuren Neukauf auf dem Fernsehschirm surfen will, kann dies problemlos tun. Die meisten Flachbild-TVs lassen sich per Kabel mit einem Computer verbinden (siehe unten).

Surfen auf dem TV-Bildschirm

Am einfachsten lassen sich Computer und TV-Gerät verbinden, wenn beide über die gleichen Anschlüsse verfügen. Apparate der neuesten Generation haben HDMI-Anschlüsse.

Und so funktionierts:

Das HDMI-Kabel am Computer und am Fernseher einstecken. Wichtig: Zuerst den Computer einschalten und erst anschliessend das TV-Gerät.
Dann mit der Fernbedienung im Fernsehmenü HDMI als Bildausgabe anwählen.
Falls Computer und TV andere Anschlüsse haben (z. B. VGA und DVI), muss man sich beim Elektroanbieter entsprechende Kabel besorgen.

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