Mehrmonatige Verhandlungen waren nötig. Doch jetzt liegt sie vor, die einvernehmliche Regelung zwischen der Flug­gesellschaft Swiss und dem Preisüber- wacher. Sie verpflichtet Swiss ab November zu tieferen ­Flugpreisen auf den Strecken Zürich–Brüssel und Zürich–Luxemburg. Endlich! Der K-Tipp hat schon mehrmals kritisiert, dass Swiss sich auf Strecken, die sie im Monopol fliegt, zuweilen ziemlich ungeniert bedient.

Neu soll etwa Zürich–Brüssel retour in der Economy-Klasse bis 90 Tage vor Abflug noch 386 Franken, zwischen 89 und 30 Tagen vor Abflug noch 531 Franken und weniger als 30 Tage vor Abflug noch 987 Franken kosten dürfen. Verglichen mit den bisherigen Preisen, die bei eher kurzfristiger Buchung rasch einmal auf 1400 bis 1700 Franken kletterten, ist das deutlich günstiger.

Haben Passagiere also Grund zum Jubeln? Leider kaum. Denn erstens muss Swiss auf den betreffenden Strecken bloss je einen Flug pro Tag zu den reduzierten Preisen anbieten. Nach Brüssel fliegt sie aber fünfmal täglich. Zweitens sind die neuen «Spartarife» ab Zürich noch immer nicht gerade der Hammer: Bei Easyjet gibts Basel–Brüssel retour beziehungsweise Genf–Brüssel retour für weniger als 100 Franken. Und drittens gelten die neuen Preise in der Regel nur, wenn zwischen Hin- und Rückflug mindestens eine Nacht liegt. Viele Geschäftsleute können so nicht profitieren.

Für Swiss dürfte die ganze Sache deshalb gelinde gesagt nicht besonders schmerzlich sein. Dass es trotzdem mehrmonatige Verhandlungen brauchte, bis die einvernehm­liche Regelung unter Dach war, lässt vermuten: Selbst gegen minimale Abstriche bei ihren Monopolgewinnen setzt sich Swiss mit Zähnen und Klauen zur Wehr. 

Kundenfreundlichkeit geht anders.