Bis zu drei Monatsmieten darf ein Hausbesitzer von einem Mieter als Sicherheit für die Wohnung verlangen. Meist gibt er auch gleich die Bank vor, auf der das Mietkautionskonto eröffnet werden soll. Mieter sollten jedoch besser selber aktiv werden. Ein K-Tipp-Vergleich zeigt: Vergleichsweise gut fährt man mit einem Konto bei der Migros-Bank, bei der Bank Coop oder bei der Basler Kantonalbank. Alle drei zahlen zurzeit 0,2 Prozent Zins pro Jahr, und für die Kontoführung fallen keine Gebühren an.
Bei der Aargauer Kantonalbank kostet allein schon die Auflösung des Kontos 20 Franken. Die St. Galler Kantonalbank verlangt bei der Kontoeröffnung 50 Franken Gebühren. Bei den allgemein tiefen Zinssätzen und angesichts solcher Tarife kann das Mietkautionskonto schnell zu einem Verlust führen.
Swisscaution: Mieter erhalten nichts zurück
Auch die Alternative zum Kautionskonto in Form einer Versicherung ist für Mieter kein gutes Geschäft. «Swisscaution» z. B. wird an Postschaltern verkauft. Man erspart sich die Einzahlung eines Depots, zahlt dafür Swisscaution eine Prämie. Diese sichert dem Vermieter einen Betrag in der Höhe der verlangten Kaution. Hinterlässt der Mieter beim Auszug Schäden in der Wohnung, werden sie somit von Swisscaution an den Vermieter bezahlt. Swisscautlion fordert das Geld dann vom Mieter vollumfänglich zurück.
Die Mieter machen also ein schlechtes Geschäft: Denn erst einmal zahlen sie Swisscaution 231 Franken Einschreibegebühr. Dazu kommt eine jährliche Prämie. Beispiel: Beträgt die Kaution 6000 Franken, sind das jährlich 336 Franken. Bei einem fünfjährigen Mietverhältnis macht das inkl. Einschreibegebühr 1575 Franken – plus im Schadenfall nach dem Auszug zusätzliche 100 Franken Verwaltungsgebühr. Also knapp 1700 Franken allein dafür, dass sie dem Vermieter kein Mietzinsdepot eingezahlt haben.
Dieses Geld ist verloren. Nicht so beim normalen Mietdepot: Beim Auszug aus der Wohnung erhält man das Depot plus Zinsen zurück, sofern der Vermieter keine Forderungen geltend macht.
Swisscaution schreibt, bei den Gebühren sei «ein rechtlicher Beratungsservice» inbegriffen. Nebst Swisscaution verkaufen auch «Eurokaution», «Firstcaution» und verschiedene Versicherungen ähnliche Policen.
Mietkaution: Die Tipps
- Kautionskonto selber eröffnen: Zinshöhe beachten und eine Bank wählen, die keine Gebühren verlangt.
- Ist das Geld für eine Kaution knapp, ein privates Darlehen zum maximal gleichen Zinssatz wie bei der Bank aufnehmen.
- Eine Kautionsversicherung nur abschliessen, wenn man sich ein Depot nicht leisten kann. Hat man nach einiger Zeit genug Geld auf der Seite, die Versicherung sofort auflösen und ein Mietdepot-Konto eröffnen.