An die Spitze der Rangliste im K-Tipp-Test schafften es die bei Spar gekauften «Taschentücher Classic» von «Jeden Tag» sowie die Taschentücher von «Tempo». Das Spar-Produkt schnitt als einziges bei allen Testkriterien gut oder sehr gut ab. Beim Niesen entwickelt sich weniger Staub als beim Tempo-Taschentuch. Zudem saugte es Flüssigkeit noch etwas schneller auf.
Das Produkt von Tempo war dafür beim Kriterium Reissfestigkeit klar überlegen. Allerdings ist es mit 24 Rappen fast dreimal so teuer wie das Produkt von Spar, das pro Päckchen 9 Rappen kostet.
Nach dem Waschen total zerfleddert
Nach einem Waschgang in der Maschine waren beide noch fast unversehrt. Im Gegensatz zu vielen anderen Produkten: So lösten sich bei den Taschentüchern von Solo, Coop Oecoplan und Denner viele Papierteilchen. «Soft» von Floralys aus dem Lidl war sogar total zerfleddert. Tipp: Die Papierfetzchen lassen sich mit einem Kleiderroller relativ einfach entfernen.
Fast alle Nastücher im Test können viel Flüssigkeit aufnehmen. Einzige Ausnahme ist das «Balsam» von Kleenex.
Grössere Unterschiede zeigten sich bei der Staubentwicklung. Gibt ein Taschentuch beim Putzen der Nase viel Staub ab, reizt das beim Einatmen die Schleimhäute. Folge: Man muss niesen. Erfreulich: Die Produkte von Kleenex, Aldi, Coop Oecoplan und Volg entwickelten im Test kaum Staub. Deutlich schlechter schnitten hier die «Taschentücher Classic» von Linsoft (Migros) und die «Taschentücher Handkerchief» von Lovely (Spar) ab: Sie gaben gut 20 Mal so viel Staub ab wie etwa das Produkt von Kleenex.
Aldi schreibt dem K-Tipp, das schlechte Abschneiden beim Waschverhalten stehe in Zusammenhang mit der Weichheit der Solo-Taschentücher. Je weicher das Produkt, desto leichter lösten sich Fasern von der Papieroberfläche.
Tempo teilt mit, man habe die Produktion so angepasst, dass die im Test festgestellte Staubentwicklung bei neueren Lieferungen nicht mehr auftreten könne.
So wurde getestet
Die Isega Forschungs- und Untersuchungsgesellschaft GmbH in Aschaffenburg (D) hat für den K-Tipp 16 Papiertaschentücher auf Reissfestigkeit, Saugfähigkeit und Verhalten in der Waschmaschine untersucht. Weiter prüfte das Labor PZT in Zusammenarbeit mit dem Institut für Mikro- und Feinwerktechnik der Jade Hochschule in Wilhelmshaven (D) die Staubentwicklung.
Reissfestigkeit: Mit einem Zugprüfgerät massen die Laborexperten, wie viel Kraft benötigt wird, bis die Nastücher reissen.
Saugfähigkeit: Wie viel Flüssigkeit können die Produkte aufnehmen? Wie lange dauert es, bis sie vollgesogen sind?
Staubentwicklung: Wie viel Staub entsteht bei starkem Niesen und Schnäuzen? Pro Produkt wurden jeweils drei Taschentücher in eine Halterung eingespannt. Dann wurde mit Druckluftstössen das Schnäuzen simuliert. Ein Messgerät zählte danach die Menge der Staubpartikel.
Waschverhalten: Die Experten nähten ein Taschentuch in eine Hoseninnentasche aus Baumwolle. Anschliessend wuschen sie die Innentasche bei 40 Grad mit Schleudergang und überprüften, ob die Taschentücher dabei zerfledderten.