Ein Akku-Bohrschrauber ist ein nützlicher Helfer für einfache Arbeiten im Haus oder im Garten. Mit den Geräten kann man Bilder aufhängen, Lampen montieren und Regale aufstellen. Der K-Tipp liess zusammen mit der TV-Sendung «Kassensturz» elf Produkte im Labor untersuchen.
Erfreulich: Alle Modelle bohrten problemlos kleine Löcher ins Blech und drehten locker kleine Schrauben ins Eichenholz. Das war selbst beim günstigsten Gerät «Fixa» von Ikea für knapp 50 Franken der Fall. Bei grossen Schrauben stieg aber nach einiger Zeit Rauch aus dem Ikea-Gerät auf. Und bei grossen Löchern versagte das Modell. Laut Ikea wurde das Gerät inzwischen aus dem Sortiment genommen.
Es ist nicht das erste Mal, dass «Fixa» in K-Tipp-Tests durchfiel. Bereits in den zwei letzten Akku-Schrauber-Tests schnitten die Geräte ungenügend ab (K-Tipp 4/2012 und 4/2017).
«Coop Trophy»-Gerät ist ungenügend
Ebenfalls eine ungenügende Note erhielt «Easy Drill 1200» von Bosch. Coop verkauft das Produkt zurzeit in seiner «Trophy»-Aktion für 70 Franken. Es eignet sich nur für kleinere Arbeiten. Grund: War das Gerät voll aufgeladen, bohrte und schraubte es gut. Es verlor aber beim Einsatz rasch an Leistung, und die Akku-Laufzeit mit 35 Minuten im Leerlauf ist eher kurz.
«Easy Drill 1200» war auch der einzige Bohrschrauber, der sich beim Lagern stark entlud. So betrug die Akku-Laufzeit nach 20 Tagen nur noch 25 Minuten.
Die besten Resultate im Praxistest erzielte der Bohrschrauber «DCD791D2» von Dewalt. Allerdings hielt sein Akku im Leerlauf nur 35 Minuten durch. Das Gerät von Pattfield dagegen lief mehr als 90 Minuten. Beim Bohren und Schrauben schnitt es aber nur genügend ab.
Vier Stunden Ladezeit für einen Akku
Der Testsieger von Einhell bietet einen guten Kompromiss zwischen Kraft und Akku-Laufzeit. Mit 67 Minuten lief das Gerät im Leerlauf relativ lange. Beim Bohren meisterte es alle Aufgaben problemlos. Und auch beim Schrauben schnitt es gut ab. Mit 139 Franken gehört es zu den günstigsten Modellen im Test – und es wird mit zwei Akkus geliefert.
Heimwerker sollten beim Kauf immer auf das Zubehör achten. Teilweise werden die Geräte ohne, mit einem oder mit zwei Akkus verkauft. Das hat den grossen Vorteil, dass der Ersatz-Akku während der Arbeit aufgeladen werden kann. Das ist vor allem bei Geräten mit langen Ladezeiten wichtig. So brauchte etwa das Go/on!-Modell fast vier Stunden, bis der Akku geladen war. Bei den Geräten von Makita und Okay Power dauerte es weniger als 30 Minuten.
Laut Bosch entlud sich der Akku in eigenen Tests weniger stark als im K-Tipp-Test. Hornbach schreibt, dass das Pattfield-Gerät aus dem Sortiment genommen worden sei. Und Landi erklärt, dass man auch stärkere Akkus verkaufe.
Der K-Tipp testet gemeinsam mit internationalen Labors regelmässig Werkzeuge – etwa auch kleine Akku-Schrauber, die ausreichen, um Regale zusammenzubauen, oder Kreuzlinienlaser, die helfen, Bilder gerade aufzuhängen. Diese Produkte sind noch immer erhältlich:
Gute Akku-Schrauber (K-Tipp Wohnen 4/2017):
Bosch Home & Garden Ixo 5 Full Set (Fr. 61.20, Galaxus.ch)
Einhell TE-SD 3.6/1 Li (Fr. 49.95, Doitgarden.ch)
Sehr guter Kreuzlinienlaser (K-Tipp Wohnen 3/2022):
Laserliner Compact Cross-Laser Pro (Fr. 183.–, Brack.ch)
Gute Kreuzlinienlaser:
Laserliner Easy Cross Laser Green Set (Fr. 99.–, Laserliner.ch)
Bosch Kreuzlinienlaser Universal Level 360 (Fr. 172.–, Galaxus.ch)
So hat der K-Tipp getestet
Die VPA Prüf- und Zertifizierungs GmbH in Remscheid (D) prüfte für den K-Tipp elf Akku-Bohrschrauber.
- Praxistest: Die Experten prüften, ob man mit den Geräten unterschiedlich dicke Schrauben in Fichtenholzbalken drehen kann. Es handelte sich dabei um 40 Zentimeter lange Schrauben mit einer Breite von 8, 12 und 16 Millimetern. Letztere werden im Heimgebrauch kaum eingesetzt – sie waren ein Härtetest für die untersuchten Akku-Bohrschrauber. Zudem mussten die Geräte drei Löcher (6, 8 und 10 mm) in 5 Millimeter dickes Blech bohren. Das 10-Millimeter-Loch galt wiederum als Härtetest.
- Akku-Qualität: Das Labor nahm die voll geladenen Akku-Bohrschrauber im Leerlauf in Betrieb. In der Folge wurde gestoppt, wie lange die Produkte funktionieren, und so die Akku-Laufzeit gemessen. Danach wurden die Akkus wieder maximal aufgeladen. Ausserdem überprüften die Experten, wie viel an Akku-Laufzeit die verschiedenen Modelle nach zwanzig Tagen Lagerung verlieren.
- Handhabung: Wie gut liegen die Geräte in der Hand? Wie schwer sind die Modelle? Lassen sich die Stufen problemlos verstellen? Haben die Geräte eine Akku-Ladestandanzeige? Haben sie ein integriertes Licht?