Geschenke sollen Freude bereiten. Das gelingt vor allem, wenn die Idee gut war – und das Präsent sich nicht als Artikel von mangelhafter Qualität erweist.
Der K-Tipp hat deshalb diverse Produktetests aus dem laufenden und dem letzten Jahr durchforstet auf der Suche nach Gütern, die als Weihnachtsgeschenke im Familien- oder Freundeskreis in Frage kommen könnten. Ausgewählt wurden 20 Artikel. Sie alle gingen aus Tests des K-Tipp beziehungsweise seiner Partnerzeitschriften «Saldo» und «Haus & Garten» sowie der deutschen Stiftung Warentest siegreich hervor und erhielten das Prädikat «gut» oder gar «sehr gut». Alle sind in der Schweiz erhältlich.
Keine gute Idee wäre es, diese Artikel einfach im erstbesten Laden zu besorgen. Das zeigt die Preiserhebung des K-Tipp bei über 40 Läden und Internetshops in der Schweiz und im Ausland:
Die Differenz zwischen dem günstigsten und dem teuersten Angebot war bei fast allen Artikeln beträchtlich. Sie betrug in 18 der 20 Fälle zwischen einigen Dutzend und weit über hundert Franken. Am grössten war sie mit rund 457 Franken beim Beamer W1070 von BenQ.
Bei den Geräten aus dem Bereich Computer und Unterhaltungselektronik waren ausländische Shops nie und bei den Werkzeugen nur einmal am günstigsten. Immerhin fünfmal war dies allerdings bei den Haushalt- und Körperpflegeprodukten der Fall.
Übrigens: Im Ausland gekaufte Elektro- und Elektronikgeräte benötigen oft einen Adapter für Schweizer Steckdosen.
Den besten Preis hatten ausländische Händler vor allem dann, wenn der Mehrwertsteuervorteil für Konsumenten aus der Schweiz voll zum Tragen kam – wenn also die ausländische Mehrwertsteuer abgezogen wurde und keine Schweizer Mehrwertsteuer bezahlt werden musste. Das war unter anderem beim Toaster HT550 von Braun der Fall: Internethändler Amazon.de hatte das Gerät für Fr. 40.70 im Angebot. Für Kunden aus der Schweiz betrug der Preis ohne deutsche Mehrwertsteuer, aber mit Versandkosten Fr. 45.45. Dabei bliebs, denn bei Postsendungen in die Schweiz fallen Verzollungsgebühren und Schweizer Mehrwertsteuer erst an, wenn der Warenwert inklusive Versand 62 Franken übersteigt.
Das Beispiel des Toasters zeigt aber auch, dass eine überstürzte Bestellung in ausländischen Internetshops ganz schön ins Geld gehen kann: So schrieb Jacob-Computer.de das Gerät für umgerechnet Fr. 52.80 aus. Doch weil der Händler trotz Versand in die Schweiz die deutsche Mehrwertsteuer nicht abzog und zugleich hohe Portokosten berechnete, stieg der Preis auf Fr. 81.40 an. Somit kamen auch noch Verzollungskosten und Schweizer Mehrwertsteuer hinzu, sodass ein Total von 103 Franken resultierte. Der Toaster war damit mehr als doppelt so teuer wie an der günstigsten Schweizer Adresse.
Auch bei Bestellungen in Schweizer Internetshops empfiehlt es sich, genau hinzuschauen. Teils sind nämlich kostenpflichtige Leistungen wie zum Beispiel eine Transportversicherung oder ein Expressversand im Bestellablauf voreingestellt. Wer sie nicht will, muss sie aktiv wegklicken (K-Tipp 4/15).
Preisvergleiche sollte man zeitlich übrigens nicht allzu weit vor einem allfälligen Kauf machen. Denn die Preise verändern sich zuweilen ziemlich schnell, bei einigen Internetshops gar täglich.