Während in der ganzen Schweiz um das Rauch- und das Tabakwerbeverbot gestritten wird, werben Tabak?rmen unbekümmert weiter. Die Plakatwerbung ist nicht zu übersehen - beispielsweise jene von Winston: Das Unternehmen lockt mit einer Million Songs, die für den MP3-Player heruntergeladen werden können - und versucht damit wohl vor allem Jugendliche anzusprechen.

Wer jetzt aber davon ausgeht, die Musik-Downloads seien gratis, wird enttäuscht. Einen Song gibts nämlich nur für jene, die zuerst eine Schachtel Zigaretten für Fr. 5.90 kaufen. Die Alternative dazu: den Code, der zum Herunterladen eines Songs berechtigt, schriftlich und per Post beim Tabakunternehmen anfordern.

Kompliziert und aufwändig ist auch das Prozedere übers Internet. «Der Zugang zum Download ist bewusst so umständlich», rechtfertigt sich Sadi Brügger, Sprecher von Winston. Die Registrierungspflicht soll verhindern, dass Jugendliche unter 18 Jahren von dieser Aktion pro?tieren. Ein Versuch des K-Tipp zeigt denn auch: Das Ganze ist tatsächlich mühsam.


Wer für Downloads zahlt, ist selbst schuld

Wer weder Lust noch Zeit hat, seine Vorlieben in Sachen Zigaretten zu offenbaren und Angaben zur Person zu machen, verzichtet am besten auf die 50 Songs, die pro Person maximal zur Verfügung stehen. Auch wenn dann aus dem versprochenen Willkommensgeschenk, einem Päckli Winston, nichts wird.
Wem das umständliche Vorgehen hingegen egal ist, gelangt nach einigen Umwegen an sein Ziel und kriegt dafür gerade einmal einen Song.

Tatsache ist aber auch: Wer heutzutage für Musik-Downloads zahlt, ist selber schuld. Im Internet ?ndet man problemlos und legal kostenlose Musik (siehe K-Tipp 2/07).

Beispiele: Unter www. garageband.com werden über 300 000 Songs von rund 200 000 Interpreten ohne Registrierungszwang angeboten. Und unter www.mp3.ch gibts gute Schweizer Musik für den MP3-Player. Ebenfalls zum Nulltarif.