Die TV-Sendung «Kassensturz» hat acht viel verkaufte Tischgrills, also Racletteöfen mit Grillfunktion, ins Labor geschickt. Die Testkriterien: Wie schnell und regelmässig heizen sie Käse sowie Fleisch und Gemüse auf? Wie gut funktioniert die Hitzeregulierung? Sind sie einfach aufzustellen und zu bedienen? Wie solide ist das Material der Grills und wie gut die Verarbeitung? Und wie gut lassen sie sich nach Gebrauch wieder verstauen und reinigen?
Die wichtigsten Testresultate: Mit Gesamtnote 5,4 schloss der Solis-Tischgrill von Fust am besten ab. Mit Fr. 249.90 ist er das teuerste Gerät im Test. Mit 5,0 erzielte das Satrap-Gerät von Coop ebenfalls eine gute Gesamtnote – es kostet aber nur 99 Franken. Bei qualitativ guten Apparaten ist die Hitze regulierbar, sie heizen schnell auf, und sie lassen sich schnell und einfach putzen.
Käse schmilzt nicht in nützlicher Frist
Bei verschiedenen Modellen liess die Thermostatfunktion zu wünschen übrig: Solche Tischgrills werden entweder zu heiss oder sie entwickeln eine zu wenig hohe Temperatur, um den Käse in nützlicher Frist zum Schmelzen zu bringen oder das Fleisch schnell genug durchzubraten. Grund: Der eingebaute Thermostat ist zu träge.
Die Note «gut» erhielten diese Tischgrills:
- Solis Table Grill 5 in 1 (Fr. 249.90, Fust)
- Stöckli Cheeseboard Raclette-Grill für 8 Personen (Fr. 149.–, Globus)
- Satrap Ignis RG1 Raclettegerät (Fr. 99.–, Coop)
Gebrauchte Pfännchen in kaltes Wasser einlegen
Darauf sollte man bei Racletteöfen und Tischgrills achten:
Grösse: Wenn in der Regel nur zwei bis vier Personen den Raclette-Ofen benützen, ist man mit einem kleinen Gerät gut bedient. Will man ausnahmsweise einmal einer grösseren Gesellschaft Raclette auftischen, dann lässt sich bei Nachbarn schnell ein zusätzliches Gerät auftreiben.
Mit oder ohne Grill: Öfen mit Grill kosten meist nur unwesentlich mehr als solche ohne. Günstige 8-Portionen-Geräte mit Grill sind bereits ab 70 Franken erhältlich.
Wenn das Gerät aber nur für Raclette verwendet wird, heizt die Grillplatte jedes Mal mit, was unnötig Energie verschwendet.
Schlitze: Bei grösseren Öfen ist es praktisch, wenn auf allen Seiten Schlitze für die Pfännchen vorhanden sind. So haben alle Esser guten Zugriff.
Pfännchen: Es gibt Pfännchen mit Email- und solche mit Antihaftbeschichtung. Auf Email bleibt der Käse zwar eher kleben, solche Pfännchen sind aber spülmaschinenfest und weniger anfällig für Kratzer. Bei runden Öfen ist die Pfännchen-Grösse für normal grosse Raclette-Scheiben manchmal zu knapp bemessen.
Ofen-Funktionen: Damit alle Käseportionen gleich schnell schmelzen, muss die Heizspirale gleichmässig über alle Pfännchen führen. Der Schlitz fürs Pfännchen muss hoch genug sein, damit man bei Bedarf auch Zutaten wie Zwiebeln und Gurken auf den Käse legen kann.
Stein- oder Aluplatte: Öfen mit Steinplatte haben eine längere Aufheizzeit als solche mit Aluplatte.
Fleisch und Beilagen: Im rohen Fleisch, speziell Geflügel, wird oft das Bakterium Campylobacter nachgewiesen. Es kann zu Durchfall führen. Brät man das Fleisch bei über 60 Grad gut durch, tötet das die Keime. Für das rohe Fleisch sollte man immer einen separaten Teller verwenden.
Vorheizen: Ofen immer ohne Pfännchen aufheizen.
Reinigung: Der Käse lässt sich wie beim Fondue am besten entfernen, wenn man die gebrauchten Pfännchen in kaltes Wasser mit etwas Abwaschmittel eingelegt hat.