Die Sorglosigkeit von Touristen im Ausland wird von Trickbetrügern immer wieder ausgenutzt. Der K-Tipp hat die fünf aktuellsten Touristenfallen sammengestellt:
Falsche Polizisten
Es gibt zwei Varianten: Die Gauner tarnen sich als Polizisten in Uniformen, die eine Geschwindigkeitskontrolle durchführen. Dabei fordern sie den Autolenker auf, die Busse für die angebliche Tempoüberschreitung gleich vor Ort zu zahlen. Oder: Die Diebe treten als «zivile Fahnder» auf – und geben vor, den Kofferraum nach Drogen durchsuchen zu wollen. Ziel: Teure Objekte wie Fotoapparate und Laptops zu stehlen.
Vorfälle mit falschen Polizisten gab es vor allem in osteuropäischen Ländern wie Bulgarien, Tschechien und Ungarn. Doch auch in der Westschweiz und in Deutschland haben als Polizisten verkleidete Betrüger Touristen beklaut.
Tipp: Bei Verkehrsdelikten kann man verlangen, die Busse auf dem Polizeiposten zu bezahlen. Und fragen Sie immer nach dem Ausweis.
Teure Einladung:
In Istanbul werden speziell junge Männer von jungen Leuten zum Beispiel nach Feuer gefragt. Man kommt ins Gespräch. Irgendwann schlägt der meist ebenfalls junge Betrüger vor, gemeinsam ein Bier zu trinken. Er kenne eine gute Bar. Wer die Einladung annimmt, kann eine böse Überraschung erleben: Nach ein paar Bier zwingt nämlich der Barbesitzer den Touristen, eine extrem überhöhte Rechnung zu bezahlen. Wer nicht genug Geld hat, wird gar zum Geldautomaten begleitet.
Tipp: Wer mit jemandem etwas trinken will, sollte das Lokal selbst aussuchen. Verlangen Sie im Voraus eine Getränkekarte mit Preisen.
Falsche Tickets
Viele Ticketautomaten sind kompliziert zu bedienen. Das machen sich Gauner zum Beispiel in Paris am Gare du Nord zunutze: Ein Ehepaar wollte zwei Dreitageskarten für die Metro kaufen. Doch bevor sie sich im Dschungel der Tarife, Zonen und Bezahlmöglichkeiten zurechtfinden konnten, kam Hilfe. Ein Mann steckte ungefragt seine Kreditkarte in den Automaten und bot an, die Tickets zu lösen. Der unbekannte «Helfer» tippte schnell, und das Ehepaar bekam die Karten im Nu in die Hand gedrückt. Daraufhin zahlte es rund 70 Euro in bar. Nach der ersten Fahrt kamen sie allerdings nicht weiter: Man hatte den Touristen zwei Einzelfahrten im Wert von ein paar Euro untergejubelt.
Tipp: Wer sich an Billettautomaten eher schwertut, sucht am besten einen Verkaufsschalter. Bei einigen ÖV-Unternehmen kann man die Tickets schon vor der Anreise ohne Stress im Internet kaufen
Teure Spritztouren
In Thailand bieten gewisse Vermieter leicht beschädigte Autos, Töffli oder Jetski zu besonders günstigen Preisen an. Nach der Spritztour machen sie die Touristen für die Schäden verantwortlich. Den Pass, den man als Depot hinterlegen musste, gibts erst zurück, wenn man die geforderte Summe gezahlt hat.
Tipp: Das Fahrzeug vor dem Mieten genau begutachten, evtl. fotografieren. Und nur eine Kopie des Passes hinterlegen.
Vorgetäuschte Autopannen
Vor allem in Spanien verbreitet. Aus einem überholenden Auto winkt der Beifahrer aufgeregt: Etwas sei am eigenen Auto nicht in Ordnung. Man solle anhalten. Wer dies tut, dem zeigt der vermeintliche Helfer den angeblichen Schaden. Sein Kollege nutzt die Ablenkung des Touristen und stiehlt dessen Portemonnaie usw.
Tipp: Sich in Anwesenheit Fremder nie ablenken lassen. Bei Pannen Wertgegenstände auf sich tragen.
Hier finden Schweizer im Ausland Hilfe:
Helpline EDA (eidgenössisches Department für auswärtige Angelegenheiten): rund um die Uhr unter +41 800 247 365 erreichbar.
Hilfreich für Smartphone-Besitzer (Android, Apple): Die «Itineris»-App des EDA liefert Reisehinweise, die Koordinaten der Schweizer Vertretungen und die EDA-Helpline-Nummer.