Von einer Belieferung auf Rechnung möchten wir zunächst absehen», heisst es in einem Brief von Tchibo vom 7. September. «Die routinemässige Bonitätsprüfung» sei «nicht einwandfrei ausgefallen». «Was für eine Frechheit!», ärgert sich Brigitte Schröder aus Ulisbach SG. «Ich habe keinerlei Zahlungsprobleme und bin völlig unbescholten.»

Schröder hatte bei Tchibo telefonisch Kleider für 75 Franken bestellt und die Lieferung mit Rechnung gewünscht. Tchibo bedankte sich zwar für die Bestellung, verlangte aber entweder Kreditkarten- oder Vorauszahlung. Man müsse sich «absichern». Näheres sei bei der Auskunftei Deltavista in Küsnacht ZH zu erfahren.

Das Dumme ist nur: Die Behauptung von Tchibo war frei erfunden - eine Bonitätsprüfung hatte gar nie stattgefunden. Dies bestätigt die Deltavista AG. Zwar hat sich Tchibo bei Deltavista nach Brigitte Schröder erkundigt. Doch sie ist dort nicht verzeichnet. Eine Beurteilung der Kreditwürdigkeit war also gar nicht möglich - weder positiv noch negativ.

Tchibo gibt den Fehler zu und bedauert ihn. 30 bis 50 Leute hätten einen solchen «falschen» Brief erhalten.

Brigitte Schröder hat jetzt «Tschau Tchibo» gesagt: Sie hat die Firma gebeten, ihre Adresse aus der Kundenkartei zu streichen.

(em)