TV-Werbung ausgetrickst
Im Januar kommt ein TV-Werbeblocker auf den Markt. Mit einem DVD-Recorder kann man aber schon heute werbefreie Scheiben brennen.
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K-Tipp 19/2004
17.11.2004
Pirmin Schilliger - redaktion@ktipp.ch
Der deutsche Bundesgerichtshof Karlsruhe hat nach einem fünfjährigen Rechtsstreit den Verkauf von so genannten TV-Werbeblockern erlaubt. Geklagt hatte der Privatsender RTL, weil er Verluste bei den Werbeeinnahmen befürchtet hatte. Mit dem Gerichtsentscheid ist der Weg nun frei für das neue Gerät der Firma TC Unterhaltungselektronik (TCU) in Koblenz (D).
Sie bringt ihren Werbeblocker, auch «Fernsehfee» genannt, unter der Marke «Tvoon» für 99 Euro zuerst in Deutschland auf...
Der deutsche Bundesgerichtshof Karlsruhe hat nach einem fünfjährigen Rechtsstreit den Verkauf von so genannten TV-Werbeblockern erlaubt. Geklagt hatte der Privatsender RTL, weil er Verluste bei den Werbeeinnahmen befürchtet hatte. Mit dem Gerichtsentscheid ist der Weg nun frei für das neue Gerät der Firma TC Unterhaltungselektronik (TCU) in Koblenz (D).
Sie bringt ihren Werbeblocker, auch «Fernsehfee» genannt, unter der Marke «Tvoon» für 99 Euro zuerst in Deutschland auf den Markt. «Der Adapter ist in etwa so gross wie ein DVD-Player und verbindet Computer und TV miteinander. Ab Januar 2005 wird das Gerät auch in der Schweiz erhältlich sein», erklärt TCU-Chefin Petra Bauersachs. «Von gesetzlicher Seite her besteht kein Anlass, etwas gegen den Verkauf des Geräts zu unternehmen», sagt Bernhard Bürki, Pressesprecher des Bundesamtes für Kommunikation (Bakom).
Tvoon ermöglicht via Internet, Werbeblöcke aus laufenden TV-Sendungen automatisch auszublenden. Sobald Werbung aufflimmert, schaltet das Gerät auf einen anderen Kanal um und anschliessend automatisch wieder zurück - nimmt dem Zuschauer also das Zappen ab. Ein möglicher Nachteil: Die Zuschauer landen unter Umständen auf einem Kanal, auf dem ebenfalls Werbung gesendet wird.
«DVD-Recorder mit Festplatte bietet mehr»
Der neue Werbeblocker kann aber mehr als nur automatisch zappen. Bei der Aufnahme von Sendungen auf Video oder DVD stoppt er bei Unterbrecherwerbung und läuft erst wieder weiter, wenn die Werbespots vorbei sind.
Diese Technik ist um einiges einfacher als die bisher gängigste Methode: Bei dieser wird die Sendung zuerst mit einem DVD-Recorder auf die Festplatte aufgezeichnet. Die Werbeblöcke werden manuell gelöscht und erst dann wird die DVD gebrannt.
Trotzdem empfiehlt Fust-Sprecherin Bettina Höhener weiterhin diese Methode. «Denn der DVD-Recorder mit Festplatte bietet mehr Funktionalität als ein reiner Werbeblocker.»
Tatsächlich ist Tvoon bloss ein Zusatzgerät an der Peripherie von Fernseher, Video- oder DVD-Recorder und PC. Weil der Werbeblocker seine Steuerdaten zudem übers Internet vom Gerätehersteller bezieht, empfiehlt sich ein fixer Anschluss mit einer Monatspauschale (ADSL oder Cablecom). Sonst drohen zusätzliche Verbindungskosten.