Einige Firmen bewerben Lampen, Kameras oder Lautsprecher, die permanent mit dem Internet verbunden sind, mit Slogans wie «Sparen Sie Strom im smarten Zuhause».
Solche Geräte lassen sich mit einer App über das Smartphone oder ein Tablet gezielt ein- und ausschalten. Die Hersteller behaupten, so lasse sich der Stromverbrauch optimieren. Doch das stimmt nicht. Denn damit sich die elektronischen Geräte durch das Smartphone steuern lassen, müssen sie immer im Bereitschaftsmodus sein. Und das macht die vernetzten Geräte zu Stromfressern. Ein paar Beispiele:
- Lautsprecher: Der Lautsprecher «Sonos Beam» hat im Standby eine Leistung von mehr als 5 Watt, wie ein K-Tipp-Test zeigte (15/2021). Das entspricht einem Jahresverbrauch von 44 Kilowattstunden (kWh). Eine Kilowattstunde Strom kostet die Schweizer Haushalte im kommenden Jahr durchschnittlich 27 Rappen, wie die Elektrizitätskommission berechnete. Das bedeutet: Die Energiekosten für einen einzigen Internet-Lautsprecher im Standby-Modus betragen zirka 12 Franken pro Jahr.
- Saugroboter: Gemäss Messungen der Zeitschrift «Connect» verbraucht der Staubsauger Roborock S6 im Bereitschaftsmodus 70 kWh. Das entspricht Stromkosten von 19 Franken pro Jahr – ohne eine Stunde im Betrieb gewesen zu sein.
- Überwachungskamera: Google Nest hat im Standby einen Jahresverbrauch von rund 45 kWh, was 12 Franken entspricht.
Auch andere Geräte wie Fernsehapparate, Drucker, Computer oder Kaffeemaschinen laufen in vielen Haushalten im Dauerbetrieb – selbst wenn sie nicht verwendet werden. Ein TV-Apparat mit älterer Settop-Box verbraucht so pro Jahr rund 100 kWh. Das entspricht 27 Franken.
Auch viele Tisch- und Stehlampen verbrauchen Strom, ohne dass sie eingeschaltet sind. Das merkt man etwa daran, dass sie im ausgeschalteten Zustand leise surren. Laut Energie Schweiz sind es bis zu 52 kWh im Jahr. Kosten pro Lampe: bis zu 14 Franken pro Jahr.
Diese Kosten lassen sich ohne Nachteil vermeiden, wenn man Geräte abstellt, die man gerade nicht benutzt.
Zeitschaltuhren helfen Strom sparen
Zum gleichzeitigen Ausschalten mehrerer Geräte – etwa beim Verlassen der Wohnung – sind Steckerleisten mit Ausschaltknopf praktisch. Sie sind in den Läden schon für 4 Franken erhältlich.
Auch Zeitschaltuhren helfen beim Stromsparen. Das sind Stecker mit einer mechanischen oder digitalen Uhr. Damit kann man einstellen, zu welcher Tageszeit Strom fliessen soll. Eine einfache mechanische Zeitschaltuhr gibt es beispielsweise bei Jumbo schon für rund 3 Franken.
Geräte wie WLAN-Router und Leuchten, die nur zu bestimmten Zeiten benutzt werden, kann man zum Beispiel nachts ausschalten. Bleibt ein WLAN-Router in der Nacht jeweils für 6 Stunden ausgeschaltet, lassen sich je nach Modell bis zu 30 kWh einsparen. Das entspricht etwa 27 Franken pro Jahr.