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Die Post arbeitet eifrig am «Netz der Zukunft». Statt 1150 soll es nur noch 800 bis 900 richtige Poststellen umfassen, dafür aber 1200 bis 1300 Postagenturen. Diese haben ein beschränktes Dienstleistungsangebot und sind in Volg-Läden, Gemeindeverwaltungen oder SBB-Gepäckschaltern integriert. Heute gibt es bereits 1000 solche Agenturen.
Die Post verliert damit die Kontrolle über ihr eigenes Netz, wie das Beispiel Worben im Berner Seeland zeigt. Am 7. März mussten die Post und die Gemeinde der Bevölkerung mitteilen, dass der Denner-Laden und damit auch die Postagentur schliessen würden. Schon zwei Tage später war das Geschäft zu – keine vier Monate nach der Eröffnung.
Die Post war von der Schliessung überrumpelt worden. Erst am 6. März hatte sie davon erfahren.
Offenbar war es zwischen Denner und dem Ladeninhaber zu Differenzen gekommen. Die Post hatte bei der Schliessung nichts zu sagen. Den Bewohnern von Worben schlägt die Post als Alternative die Poststelle in Studen BE vor. Diese ist zwar nur 1,4 Kilometer entfernt. Doch für Leute ohne Auto oder Velo, etwa die alten und behinderten Bewohner des Seelandheims, ist die Schliessung ein schwerer Schlag. Mit dem Bus dauert die Fahrt hin und zurück rund 40 Minuten.
Die Post kann keinen Einfluss nehmen
Und wie geht es jetzt weiter? Die Post sagt, sie werde die Postagentur mit dem gleichen Dienstleistungsangebot wieder eröffnen. Wieder im Denner-Satelliten. Doch zuerst muss Denner einen Unternehmer finden, der den Satelliten überhaupt führen möchte. Das wird wohl nicht ganz einfach, weil es in der Nähe bereits richtige Denner-Filialen gibt. Zudem müsste der Unternehmer bereit sein, weiterhin eine Postagentur zu führen. Die Post hat darauf keinen Einfluss.
Der K-Tipp wollte wissen, wie oft Agenturen gegen den Willen der Post geschlossen werden. Die Post wollte keine Zahlen nennen. Sie schrieb nur: «Das kommt selten vor.»
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