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29.11.2023
Der K-Tipp fand bei Lebensmitteltests in vielen Produkten Rückstände von Glyphosat. Der Unkrautvernichter steht im Verdacht, Krebs zu erregen. Trotzdem hat die EU Glyphosat vor kurzem für weitere zehn Jahre zugelassen. Siegfried Knasmüller von der Universität Wien kritisiert den Entscheid: «Die Behörden haben den Auftrag, zu verhindern, dass Menschen Chemikalien ausgesetzt sind, die schwere Schäden verursachen können.
Dieses Vorsorgeprinzip wird bei Glyphosat klar verletzt.» Auch Toxikologe Peter Clausing vom Netzwerk Pestizid-Aktion sagt: «Würden die europäischen Behörden ihre eigenen Regeln befolgen, kämen sie zum Schluss, dass Glyphosat krebserregend ist. Immerhin wurden in Mäuse- und Rattenstudien erhöhte Tumorraten festgestellt.»
In der Schweiz gilt die Zulassung für glyphosathaltige Unkrautvernichter noch bis zum 15. Dezember. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit sagt auf Anfrage, man werde ein «Überprüfungsverfahren» für entsprechende Produkte einleiten. Bis das Verfahren abgeschlossen sei, dürften diese laut geltender Zulassung eingesetzt werden.
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Warum Glyphosat massgeblich zum Artensterben beiträgt
Glyphosat schädigt viele Nützlinge wie Insekten, Spinnen, Amphibien und Bodenlebewesen. Glyphosat tötet jede Pflanze, die nicht entsprechend gentechnisch verändert ist. Weniger Wildpflanzen bedeutet weniger Nahrung und weniger Lebensraum für Insekten, die wiederum Nahrungsquelle für Vögel, Fische und Säugetiere sind. Nimmt der Bestand von Insekten ab, folgt daraus Artenschwund bei anderen Tieren. Glyphosat ist giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung. Besonders betroffen sind Amphibien.