Einweg-E-Zigaretten sind vor allem bei jungen Leuten beliebt. Diese Vapes enthalten eine Batterie und giftige Metalle, die nicht in den Abfall gehören. Sie müssen nach Gebrauch wiederverwertet werden. Eine Stichprobe des K-Tipp im August 2023 zeigte: Von 50 Läden verweigerte mehr als jeder zweite die Rücknahme von gebrauchten Produkten – obwohl die Verkaufsstellen gesetzlich dazu verpflichtet wären (K-Tipp 15/2023).
Auch die Unternehmen, welche die E-Zigaretten in die Schweiz einführen, halten sich häufig nicht ans Gesetz. Die Importeure müssen nämlich laut Gesetz eine Gebühr von 5 Rappen pro Vape-Batterie bezahlen. Damit wird deren Entsorgung und Wiederverwertung finanziert. Weitere 10 Rappen werden pro Stück fürs Recycling der anderen Materialien erhoben. Die Bezahlung dieses Beitrags ist aber freiwillig.
9 von 10 Firmen zahlten Gebühr nicht
Eine Kontrolle des Kantonalen Laboratoriums Basel-Stadt im Herbst vergangenen Jahres ergab: 125 von 143 Importeuren bezahlten die vorgeschriebene Entsorgungsgebühr nicht. 87 Prozent der Firmen halten sich also nicht ans Gesetz. Die Namen dieser Importeure nannte das Labor gegenüber dem K-Tipp nicht.
Kontrolle des Bundes funktioniert nicht
Die Organisation Inobat ist im Auftrag des Bundes für das Recycling von Vapes-Batterien zuständig. Inobat schreibt dem K-Tipp: Es sei «kaum möglich», die vorgeschriebene Entsorgungsgebühr einzutreiben. Begründung: Vapes würden oft im Internet verkauft. Dort lasse sich der Handel kaum kontrollieren. Laut Inobat müssten die Unternehmen ihre Importe den Behörden von sich aus melden.
Importeure, die das nicht tun, haben allerdings wenig zu befürchten. Sie müssen lediglich die nicht entrichteten Gebühren für die Entsorgung nachzahlen – obwohl laut Gesetz Bussen bis 20'000 Franken möglich wären.
Der K-Tipp erkundigte sich bei Inobat, wie viele der vom Basler Kantonslabor beanstandeten Firmen die Gebühr nachbezahlt hätten. Die Organisation sagt dazu lediglich, man habe «Firmen auf die Gebührenpflicht hingewiesen», manche hätten bezahlt. Zahlen nannte Inobat nicht.
Das Recyclingsystem für Vapes funktioniert generell mangelhaft. Die Stiftung Sens E-Recycling lancierte im Juli 2023 für gebrauchte Vapes ein Sammelsystem. Sens schreibt dem K-Tipp, der Rücklauf sei bisher «sehr gering». Von 20'000 verteilten Sammelsäcken seien erst rund 350 zurückgeschickt worden.
Übrigens: Mit den Einweg-E-Zigaretten werden wertvolle Metalle wie Lithium, Nickel und Kobalt verschwendet. Vapes sind deshalb inzwischen in rund 30 Ländern verboten. Der Walliser Nationalrat Christophe Clivaz (Grüne) fordert auch für die Schweiz ein Verbot von Vapes.
Tipp: Gebrauchte Vapes sollte man in eine Verkaufsstelle zurückbringen. Jeder Laden, der solche Produkte verkauft, muss sie kostenlos entsorgen. Das gilt auch für Internetshops.