Die Auswahl an Velos ist gross – ob im Fachgeschäft, im Hobbymarkt oder im Internetshop. Das richtige Modell zu finden, ist für Velokäufer nicht einfach. Grund: Die Hersteller überbieten sich gegenseitig mit immer wieder neuen Bezeichnungen ihrer Velokategorien. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Kategorien sind allerdings klein. Beispiele:
- Fitness- oder Sportbike: Das ist eigentlich ein Rennvelo, bei dem eine Lenkerstange den typischen Rennvelolenker ersetzt. Damit sollen Velofahrer im Alltag schnell und bequem fahren können. Für tägliche Fahrten fehlt diesem Velo aber die Ausrüstung wie Schutzblech oder Beleuchtung.
- Crossbike: Es hat vorne meistens eine Federgabel und schmale Reifen für geringen Rollwiderstand. Dieses Velo soll die Vorteile von Mountainbike und Citybike kombinieren. Wer damit befestigte Waldstrassen verlässt, riskiert allerdings Kopf und Kragen. Grund: Es ist minim gefedert, die Reifen sind nicht geländetauglich, und das Velo ist für ruppige Aufstiege zu schwer.
- Cruiserbike: Diese Kategorie hat einen geschwungenen Rahmen, eine tiefe Sitzposition und dicke Reifen. Mit rund 18 Kilogramm Gewicht ist dieses Velo sehr träge. Zudem ist der Abstand zwischen Sattel und Pedalen wegen der Konstruktion oft zu kurz. Damit sind schon kleine Aufstiege schwer zu bewältigen.
- Trekkingbike: Es wird als neues Alltagsvelo angepriesen. Die Hersteller bauen teilweise bis zu 30 Gänge, Vollfederungen und hydraulische Scheibenbremsen ein. Doch wer hauptsächlich in der Stadt unterwegs ist und am Wochenende eine gemütliche Velotour macht, braucht weder blockierbare Federgabeln noch abnehmbare Satteltaschen. Ein Citybike ist günstiger und braucht weniger Wartung.
Rahmengrösse: Verwirrende Angaben
Unabhängig vom Fahrzeugtyp muss beim Velo in erster Linie die Rahmengrösse passen. Sonst kann der Velofahrer weder effizient treten noch bequem auf dem Sattel sitzen. Als Rahmengrösse bezeichnet man die Länge des Sitzrohres: Das ist das Rohr unter dem Sattel, das bis zum Innenlager der Kurbel führt. Wie man die passende Rahmengrösse ermittelt: siehe Kasten und Grafik rechts.
Die Angaben der Hersteller und Händler zur Rahmengrösse sind häufig verwirrend: Diese wird nämlich je nach Marke in verschiedenen Massen ausgewiesen. Beispiel: Bei Coop Bau & Hobby wird die Rahmengrösse von Mountainbikes der Eigenmarke «Leopard» in Zentimetern angegeben. Markenbikes von Wheeler sind dagegen mit den englischen Grössenzeichen S (klein), M (mittel) oder L (gross) angeschrieben.
Weitere Tipps für sicheres und bequemes Velofahren:
Sitzhaltung
Eine Faustregel besagt: Man sitzt sportlich auf dem Velo, wenn man sich beim Fahren leicht nach vorne neigt. Komfortabler ist aber eine etwas aufrechtere Sitzhaltung. Allerdings: Wer zu aufrecht sitzt und mit gestreckten Armen fährt, kann keine Schläge abfedern und riskiert Schmerzen in Ellenbogen und Schultern. Seitlich leicht gebeugte Arme können dagegen Schläge abfedern.
Sattelposition
Beim Velofahren lastet das gesamte Körpergewicht auf dem Sattel. Eine falsche Sattelposition kann zu Rückenschmerzen oder tauben Beinen führen.
So stellt man die Höhe des Velosattels richtig ein:
- Die Tretkurbel senkrecht stellen.
- Auf den Sattel sitzen. Das ausgestreckte Bein sollte mit der Ferse auf dem unteren Pedal ruhen. Das Becken darf sich nicht auf eine Seite verschieben. Streckt man den Fuss, sollte man mit den Zehen den Boden berühren können.
- Beim Fahren drückt der Fuss normalerweise mit dem Fussballen und nicht mit der Ferse auf die Pedale. Dabei bleibt das Bein immer leicht angewinkelt.
- Der Sattel sollte waagrecht ausgerichtet sein. Zeigt die Sattelspitze nämlich nach unten oder nach oben, rutscht man ständig und belastet die Arme oder den Unterleib übermässig.
Velohelm
Ein Velohelm reduziert das Risiko von schweren Kopfverletzungen – wenn er richtig sitzt. Beim Anprobieren sollte man Folgendes beachten:
- Die meisten Modelle sind mit den Grössen S, M, L, XL sowie in Zentimetern angeschrieben. Es empfiehlt sich, den Kopfumfang über den Ohren sowie den Augenbrauen zu messen. Viele Hersteller benutzen eigene Einteilungen. Beispiel: Der Umfang von 57 bis 58 Zentimetern entspricht beim Hersteller Uvex der Grösse M. Beim Hersteller Melon entsprechen 52 bis 58 Zentimeter den Grössen M und L.
- Mit einem Verstellring lässt sich der Helm in der Grösse anpassen. Er sollte angenehm sitzen und nirgends auf die Schädeldecke drücken. Zur Kontrolle: Kopf bei offenem Kinnriemen kräftig schütteln. Fällt der Helm nicht ab, stimmt die Grösse.
- Ein schwarzer oder grauer Helm ist schlecht erkennbar. Zudem heizt er sich bei praller Sonne schneller auf. Besser sichtbar sind farbige Helme.
- Der Helm sollte mehrere Lüftungsschlitze haben. In geschlossenen Modellen kann sich im Sommer die Hitze stauen.
- Folgende Helme erzielten in Tests von K-Tipp und «Saldo» gute Resultate: «Melon Urban Active», «Uvex i-vo cc», «KED Crom», «Alpina Mythos 2.0 L.E.», «Bell Piston» und «Kask Urban Style Piuma».
Velo: So ermitteln Sie die passende Rahmengrösse
Hersteller und Händler geben die Rahmengrösse von Velos in unterschiedlichen Massen an: in Zentimetern, in Zoll oder in Grössen (S, M, L). Diese Angaben beziehen sich auf die Schrittlänge, also auf die Länge der Bein-Innenseite.
Um die Schrittlänge zu messen, stellt man sich an eine Wand und zieht eine Wasserwaage zwischen den Beinen waagrecht nach oben. Der Abstand zwischen Fussboden und Oberkante der waagrechten Wasserwaage ergibt die Schrittlänge.
- Bei City-, Cross- oder Trekkingbikes multipliziert man die Schrittlänge mit 0,66. Das ergibt die passende Rahmengrösse in Zentimetern. In Zoll lautet die Formel: Schrittlänge mal 0,66 geteilt durch 2,54.
- Bei Rennvelos wird die Rahmengrösse immer in Zentimetern angegeben. Formel für die passende Rahmengrösse: Schrittlänge mal 0,665.
- Mountainbikes: Schrittlänge mal 0,226 ergibt die Rahmengrösse in Zoll. In Zentimetern: Schrittlänge mal 0,226 mal 2,54. Bei Angaben mit Grössen S, M und L: Das Rohr unter dem Sattel bis zum Innenlager der Kurbel messen. Das entspricht der Rahmengrösse in Zentimetern.