Jetzt geht der Rummel wieder los in den grossen Vergnügungsparks Europas. Die meisten haben vor ein paar Tagen ihre Pforten zur Sommersaison 2011 geöffnet. Und sie werden einmal mehr auch viele Gäste aus der Schweiz anziehen.
In den Programmen der Reiseveranstalter sind Disneyland, Europa-Park & Co. inzwischen eine feste Grösse. Der K-Tipp hat vor diesem Hintergrund die Angebote mehrerer Reiseunternehmen zusammengetragen.
Konkret wurde abgeklärt, wie viel eine Familie – zwei Erwachsene, ein 10- und ein 8-jähriges Kind – für einen Zwei- bzw. Dreitagestrip ins Vergnügen zu zahlen hat. Ergänzend wurde stets auch berechnet, was es kostet, wenn man Reise, Übernachtungen und Eintritte direkt bei der Bahn bzw. Fluggesellschaft, in Hotel und Park bucht.
Die Stichprobe vom 7. April umfasste insgesamt elf Unterkünfte (siehe Tabellen im pdf-Artikel): Vier im oder beim Europa-Park Rust (D), drei im oder beim Disneyland Paris (F) und je eine in oder bei den Parks Portaventura nahe Barcelona (E), Gardaland Peschiera (I), Legoland Günzburg (D) und Phantasialand Brühl (D). Und das sind die wichtigsten Resultate:
- Für die vierköpfige Familie steht recht viel Geld auf dem Spiel. Bei fünf der elf Beispiele in der Stichprobe betrug der Kostenunterschied zwischen günstigster und teuerster Buchungsvariante mehr als 400 Franken.
Portaventura: Railtour am günstigsten
Besonders gross war diese Differenz im Fall Portaventura. Railtour hatte dafür ein «Flughit»-Paket im Angebot. Es offerierte Swiss-Flüge Zürich–Barcelona retour, zwei Nächte (inkl. Halbpension) im Hotel Gold River und Parkeintritte an drei Tagen für total 2521 Franken.
Hätte die Familie diese Reise auf eigene Faust oder online beim deutschen Veranstalter Dertour gebucht, hätte sie rund 1000 Franken mehr bezahlt. Das Beispiel Portaventura macht damit auch klar: Die Variante «Direktbuchung» lohnt sich nicht immer – aber sehr oft.
In acht der elf Stichprobenfälle fuhr die Familie nämlich am günstigsten, wenn sie den Kurztrip von A bis Z direkt bei Bahn oder Airline, Hotel und Park buchte. Alles selber zu organisieren, ist zwar mit etwas Aufwand verbunden.
Zudem ist man auf sich allein gestellt, wenn Probleme auftreten. Doch zwei- bis dreitägige Abstecher in Vergnügungsparks gehören kaum zu den kompliziertesten Reisearten.
Europa-Park: Car-Trips meist teuer
Was beim Europa-Park auffällt: Die Angebote der Carfirmen waren stets etwas teurer als die anderen Reisevarianten. Zu berücksichtigen ist aber, dass Reisedaten und Abfahrtsorte nicht bei allen identisch sind.
Denn die meisten Carunternehmen bieten Zweitagesreisen nach Rust – wenn überhaupt – nur an bestimmten Daten und ab Ortschaften auf «ihrer» Route an. Das grosse Rustexpress-Angebot von Eurobus mit täglichen Reisemöglichkeiten ab Zürich, Würenlos AG und Windisch AG ist da eher die Ausnahme.
Gegenüber Zug- haben Car-Arrangements zwar nicht unbedingt punkto Preis Vorteile, wohl aber punkto Bequemlichkeit: Erstens muss man auf der Carfahrt nicht umsteigen. Und zweitens bleibt einem der Transfer zwischen Bahnhof und Park erspart, denn der Car fährt direkt zum Hotel bzw. Park und von dort auch wieder ab.
Das kommt nach anstrengenden Stunden im Freizeitgetümmel besonders den Kindern sehr gelegen. Sich entspannt im Sessel zurücklehnen zu können, ist bei Tagesausflügen erst recht angenehm, wo gleich zwei lange Fahrten zu verkraften sind.
Und hier vermögen Carfirmen auch kostenmässig durchaus mit der Bahn mitzuhalten. So gibt die vierköpfige Familie bei der SBB-Tochter Railaway zum Beispiel ab St. Gallen 352 Franken aus – und zwar für Zug (2. Klasse, mit Halbtax-Abo, ohne Sitzplatzreservierung), Transfers und Europa-Park-Tageskarten.
Bei Eurobus muss sie für Hin- und Rückfahrt im Car inklusive Eintritten bloss 336 Franken zahlen, und bei der Franz Dähler AG kostet das Ganze auch nur 330 Franken. Ein ähnliches Bild zeigt sich für diverse weitere Abfahrtsorte.
Deshalb gilt: Wer einen Tagesausflug nach Rust plant, sollte nicht versäumen, neben der Bahnvariante auch die Angebote einiger Carunternehmen in der Nähe des Wohnorts abzuklären.
Park-Erlebnisse im Internet
Der Ausflug in einen Vergnügungspark ist nicht gratis. Da möchte man gerne eine Ahnung haben, was einen erwartet. Aufschlussreich ist oft ein Blick in Internet-Foren wie Onride.de, Freizeitparkforum.ch, Parkscout. de und Freizeitparkweb.de.
Dort schildern Besucher ihre Erlebnisse in zahlreichen Vergnügungsparks, bewerten Achterbahnen, informieren über Verpflegungsmöglichkeiten usw. Natürlich präsentieren sich auch die Parks selber ausführlich im Internet.
Die Webadressen der im Artikel erwähnten Parks: Disneylandparis.com, Europapark.de, Portaventura.es, Gardaland.it, Legoland.de und Phantasialand.de.