Viel Geld auf dem Spiel
Jugendliche schwimmen in der Regel nicht im Geld. Da tut es ziemlich weh, wenn man für ein Videospiel 60 bis 80 Franken mehr bezahlt als nötig.
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K-Tipp 2/2005
26.01.2005
Gery Schwager - gschwager@ktipp.ch
Alex Drack aus Winterthur ist zwar erst 13-jährig. Von Preisen versteht er aber schon einiges.
Deshalb blieb er völlig cool, als er sah, dass sein Wunsch-Videogame «Amped 2» im Warenhausregal mit 99 Franken angeschrieben war. Alex klapperte einfach weitere Läden ab - und kaufte das Spiel zwei Stunden später bei Interdiscount für Fr. 19.95.
Das war vor Weihnachten. Inzwischen kostet «Amped 2» nirgendwo mehr 99 Franken. Bei einigen Anbietern ist das Game aber...
Alex Drack aus Winterthur ist zwar erst 13-jährig. Von Preisen versteht er aber schon einiges.
Deshalb blieb er völlig cool, als er sah, dass sein Wunsch-Videogame «Amped 2» im Warenhausregal mit 99 Franken angeschrieben war. Alex klapperte einfach weitere Läden ab - und kaufte das Spiel zwei Stunden später bei Interdiscount für Fr. 19.95.
Das war vor Weihnachten. Inzwischen kostet «Amped 2» nirgendwo mehr 99 Franken. Bei einigen Anbietern ist das Game aber noch immer 30 Franken teurer als bei Interdiscount.
Grosse Preisunterschiede sind bei Videospielen keine Seltenheit. Zuweilen betragen sie weit über 100 Prozent. Und es gibt sie bei Games für die Spielkonsole Playstation 2 (Sony) genau-so wie bei Spielen für Gamecube (Nintendo) und für Xbox (Microsoft). Das zeigt eine Stichprobe des K-Tipp von Mitte Januar in vier Läden und sechs Internet-shops (siehe Tabelle).
Auffallend: Die meisten Anbieter sind bei einigen Spielen ziemlich günstig - bei anderen recht teuer. In der Stichprobe weist nur Buchhaus.ch fast durchgehend die höchsten Preise aus.Roman Horn von Buchhaus. ch nimmts gelassen. Man stütze sich bei den Videospielen auf die Preisempfehlungen der Lieferanten. Das Geschäft mit den Games sei indes sehr kurzlebig, die Preise würden teils innert weniger Tage um die Hälfte fallen, so Horn. «Als Buchspezialist können und wollen wir an diesem tagesaktuellen, börsenkursähnlichen Preiskampf nicht teilnehmen.»
Dass die Preise für Videogames alles andere als stabil sind, bestätigen alle vom K-Tipp befragten Händler. «World of Games»-Geschäftsführer Michael Wyler betont, viele Spiele seien einem «Lebenszyklus» von nur wenigen Monaten unterworfen. «Deshalb werden Lagerbestände je nach Alter und Qualität eines Spiels kurzfristig mit Aktionspreisen nach unten korrigiert.» Bei Manor spricht man in diesem Zusammenhang von einem «sehr preisdynamischen Markt».
Kunden, die sich Zeit für Preisvergleiche nehmen und Spiele nicht in den ersten Tagen nach Erscheinen haben müssen, werden diese Dynamik zu nutzen wissen.