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Als ich zur Schule ging, gab es weder Frühfranzösisch noch Frühenglisch. Im Kanton Bern begannen wir damals in der 5. Klasse mit Französisch, in der 7. Klasse mit Englisch. Damit waren wir aufs Leben vorbereitet. Dachte ich jedenfalls.
Bis ich kürzlich wieder einmal in der Migros war: Ich stand vor einem Gestell mit «Dinkellocken». Und ich stand nicht etwa bei den Haarpflegeprodukten, sondern bei den Lebensmitteln. Im gleichen Regal hatte es auch «Brühe», was ich nicht sonderlich appetitlich fand. Zudem waren da «Bratlinge», «Sojaschnetzel» und «Möhren».
Schliesslich realisierte ich, dass ich vor dem «Alnatura»-Regal stand. Die Migros verkauft neuerdings Produkte dieser deutschen Bio-Supermarkt-Kette. Und zwar unter den urdeutschen Bezeichnungen. Für unsereinen ist das etwas gewöhnungsbedürftig. Jedenfalls stellte ich fest: Locken sind etwas lang geratene Hörnli, Brühe ist Bouillon, Bratlinge sind Plätzli, Schnetzel ist Geschnetzeltes, und Möhren sind Rüebli.
Inzwischen frage ich mich deshalb, was der Streit ums Frühfranzösisch und ums Frühenglisch eigentlich soll. Was wir wirklich brauchen, ist Frühhochdeutsch.
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