Je eine für den Fernseher, den DVD-Player, die Stereoanlage und noch eine für die Settop-Box: In einem Zimmer liegen oft vier oder noch mehr Fernbedienungen herum. Abhilfe versprechen Universal-Fernbedienungen nach dem Werbe-Motto: Eine genügt für alle Geräte.
Die Hochschule für Technik in Rapperswil SG hat für den Kassensturz neun der meistverkauften Modelle bis 100 Franken einem Praxistest unterzogen. Wie einfach ist die Handhabung? Welche Funktionen – vom Aufzeichnen bis zum Zappen – schafft das Steuergerät? Und vor allem: Wie viele Geräte lassen sich tatsächlich damit bedienen («Gerätevielfalt», siehe Tabelle im pdf-Artikel)?
Testleiter Heinz Mathis warnt: «Für Technikmuffel sind Universal-Fernbedienungen nichts.» Zuerst heisst es nämlich: konfigurieren, konfigurieren, konfigurieren. Der Code jedes Geräts, das man steuern will, muss zuerst im Handbuch gefunden und eingetippt werden. Hier zeigten die Modelle mit dem Gesamturteil «ungenügend» bereits Schwächen. Speziell mühsam: Beim Wechseln der Batterien verlor die Letztplatzierte die Konfigurationen, die Tester mussten die Codes erneut eingeben.
Zappen konnten alle Geräte
Auch bei der Stereoanlage, dem Beamer und vor allem der Settop-Box, die für den digitalen TV-Empfang notwendig ist, versagten die beiden «ungenügenden» Modelle. Hersteller Vivanco schreibt dazu, bei der Beurteilung dieser Fernbedienungen sei «das Preis-Leistungs-Verhältnis auch zu berücksichtigen». Eine teurere Fernbedienung müsse natürlich mehr können als die Vivanco-Standard-Modelle.
Mit dem Fernseher, dem DVD-Player und dem Videorecorder kamen grundsätzlich alle Modelle klar. Sie schafften einfache Funktionen wie Zappen oder das Regeln von Ton, Helligkeit und Teletext. Bei der Stereoanlage eine CD auswerfen oder gar mit der Settop-Box aufzeichnen konnten aber lediglich die drei besten.
Fazit: Wer möglichst viele Geräte mit einer einzigen Fernbedienung steuern will, benötigt ein «gutes» bis «sehr gutes» Modell. Und das hat seinen Preis. Der Testsieger von Philips kommt zudem auch mit älteren Geräten klar.
Und: Nach dem Kauf ist allenfalls ein Telefon-Support notwendig. Eine solche Hilfe bieten alle Modelle, die im Praxistest mit den Noten «sehr gut» und «gut» abgeschnitten haben.