Von Windows auf Mac zügeln
Beim Umstieg von einem Windows-PC auf einen Mac-Computer helfen heute kostenlose Programme. Trotzdem muss man beim Zügeln einige Punkte beachten.
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K-Tipp 16/2012
28.09.2012
Letzte Aktualisierung:
02.10.2012
Kurt Haupt/cb
Einst waren Mac-Computer ein Nischenprodukt, mittlerweile sind sie weit verbreitet: Gemäss der Branchenzeitschrift «Chip» stammt heute jeder vierte Laptop von Apple.
Doch wie zügelt man Daten und Programme vom alten Windows-PC auf einen neuen Apple-Computer? Eine Anleitung:
Software-Liste: Zuerst sollte man alle Programme auflisten, die man bisher auf dem Windows-PC gebraucht hat. So behält man währe...
Einst waren Mac-Computer ein Nischenprodukt, mittlerweile sind sie weit verbreitet: Gemäss der Branchenzeitschrift «Chip» stammt heute jeder vierte Laptop von Apple.
Doch wie zügelt man Daten und Programme vom alten Windows-PC auf einen neuen Apple-Computer? Eine Anleitung:
Software-Liste: Zuerst sollte man alle Programme auflisten, die man bisher auf dem Windows-PC gebraucht hat. So behält man während des Umzugs die Übersicht und kann kontrollieren, ob alle Daten korrekt übernommen wurden.
Daten-Backup: Vor der Zügelaktion ist eine komplette Sicherung des Windows-PC Pflicht. Das heisst: alle Daten auf eine externe Festplatte kopieren. Zudem: unbedingt den alten Windows-Rechner noch einige Monate in Reserve halten.
Aufräumen: Ebenfalls vor dem Zügeln auf den Mac sollte man nicht mehr benötigte Daten löschen. So hat man auf dem Mac nur das, was man wirklich braucht.
Zügel-Software: Apple stellt mit dem Windows-Migrations-Assistenten einen kostenlosen Zügelhelfer zur Verfügung. Er ist zu finden unter www.apple.com. Dort im Suchfeld den Code «DL1557» eingeben. Eine ausführliche Beschreibung der Zügelprozedur findet man durch Eingabe des Codes «HT4796» ins selbe Feld.
Zügelvorgang: Der Migrationsassistent überträgt Kontakte, E-Mails, Musik und Bilder von Windows automatisch in die entsprechenden Programme des Mac. Allerdings funktioniert das nur mit einigen wenigen Windows-Programmen problemlos. Dazu gehören Outlook, Outlook Express und Windows Mail.
Beim Zügeln werden auf dem Mac gleiche Benutzerkonten wie auf dem PC angelegt. Waren auf dem Windows-PC drei Benutzer vorhanden, finden sich diese auch auf dem Mac wieder. Bestimmte Daten sieht man also erst, wenn man sich am Mac mit demselben Konto wie unter Windows anmeldet.
Manchmal stockt das Zügelprogramm. Dann muss auf dem Windows-PC die Firewall deaktiviert werden (unter «Systemsteuerung» % «System und Sicherheit» % «Windows-Firewall» anklicken). Gut zu wissen: Während der ganzen Zügelaktion werden keine Daten an die Websites von Apple und Microsoft übermittelt. Grund: Der Datentransfer ist ein lokaler Vorgang, es gehen keine Daten ins Netz.
Tipp: Für den Umzug sollten Windows-PC und Mac via Netzwerkkabel verbunden werden. Denn der Umzug via drahtloses WLAN dauert bei grossen Datenmengen viel zu lange.
Festplatte kopieren: Mit dem Zügelhelfer kann man auch alle gewünschten Windows-Ordner mit ihren Daten oder ganze Festplatten auf den Mac übertragen. Dazu die entsprechenden Ordner im Auswahlfenster des Assistenten anklicken. Vorsicht: Ein solcher Transfer kann mehrere Stunden dauern.
Man kann die Daten aber auch ohne den Migrationsassistenten zügeln. Vorgehen: Die Daten vom Windows-PC auf eine USB-Festplatte kopieren und diese dann an den Mac anschliessen.
Zwillingsprogramme: Nach dem Umzug muss man die Mac-Programme kennenlernen. Praktisch dabei: Heute gibt es Hunderte von Zwillingsprogrammen, die sich auf Windows und Mac ähnlich bedienen lassen. So ist die komplette Microsoft-Bürosuite (Word, Excel, PowerPoint, Outlook) auf beiden Plattformen zu haben. Auch die kostenlosen Alternativen LibreOffice und OpenOffice gibt es für Mac und Windows. Den beliebten Browser Firefox und das E-Mail-Programm Thunderbird gibt es ebenfalls in Zwillingsversionen.
Apple bietet auch eigene Programme für E-Mail, Adressbuch, Bürofunktionen (iWork) und Bilderverwaltung (iLive) an. Diese Programme kooperieren natürlich auch am einfachsten mit iPhone und iPad.
Windows auf Mac: Gibt es für ein wichtiges Windows-Programm keinen Zwillingsbruder oder keine Alternative von Apple, muss man Windows auf dem Mac installieren. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:
- 1. Apple liefert mit Boot Camp ein kostenloses Programm, das den Mac wahlweise als Windows-PC oder als Mac startet. Am einfachsten geht das, wenn man Windows und alle Programme auf dem Mac komplett neu installiert.
- 2. Man erstellt auf dem Mac einen «virtuellen PC». Dazu gibt es Spezialprogramme wie Parallels oder VMWare Fusion. Dann kann man Windows- und Mac-Programme gleichzeitig auf dem Mac nutzen. Daten zwischen beiden Welten lassen sich dann einfach über die Zwischenablage austauschen.
Treiber: Früher war auf dem Mac die Unterstützung von Geräten wie Druckern, Kameras, Scannern und Smartphones, die nicht von Apple stammten, ein Problem. Heute liefern praktisch alle Hersteller zu ihren Geräten die Treiber für das Apple-Betriebssystem OSX. Das sollte man aber vorgängig abklären
Erste Schritte
Wer auf der Hilfe-Seite von Apple (support.apple.com) den Suchbegriff «Grundkurs für Umsteiger» eintippt, erhält viele Tipps, welche die ersten Schritte auf dem Mac erleichtern.
Empfehlenswert ist auch das Buch «Die Umsteigefibel» (zu bestellen auf www.mandl-schwarz.com/ product_info.php?info=p117).
Mit den wichtigsten Mac-Tastenkombinationen kann man sich hier vertraut machen: www.die-tasten kombination.de/tasten kombinationen-fuer-mac-os.html.