Der K-Tipp berichtete in der letzten Nummer über den Fall: Die Staatsanwaltschaft Winterthur hatte eine Hausdurchsuchung bei Familie Luzza in Wiesendangen ZH durchgeführt und Irene Luzza drei Stunden lang dort festgehalten. Dabei hatten die Luzzas nichts gestohlen, sondern etwas gekauft: 12 000 Coop-Superpunkte für 120 Franken.

Sechs Monate später stellte die Staatsanwaltschaft das Verfahren zwar ein. Doch sie verlangt, dass Bruno Luzza dafür Gebühren von 900 Franken zahlt. Seinem «geradezu leichtfertigen Verhalten» sei zuzuschreiben, dass er nicht bemerkt habe, dass die gekauften Punkte von einer gestohlenen Karte stammten.

Der Freiburger Strafrechtsprofessor Franz Riklin weiss, dass viele Kantone solche Bestimmungen kennen. Nur sei deren Anwendung «im konkreten Fall völlig unverhältnismässig». So verärgere die Justiz nur das Volk.

Riklin fragt sich auch, warum die Polizei das Ehepaar Luzza nicht zuerst
befragt hat. «Wenn die Antworten unbefriedigend ausgefallen wären, hätte
sie immer noch eine Hausdurchsuchung einleiten können.»  

 

Punkte zügeln: So funktionierts

Auf Auktions-Plattformen im Internet, aber auch via Gratis-Inserate findet ein reger Handel mit Coop-Superpunkten statt. Übertragen lassen sich die Punkte auf zwei Arten:

  • lnternet: Unter www.supercard.ch «Mein Konto» aufrufen, dann «Punkte übertragen» und anmelden. Danach muss der Verkäufer nur noch dieAnzahl Punkte und die Kartennummer des Käufers eingeben.
  • Superbox: An den Computern in den Coop-Läden funktionierts ähnlich. Allerdings müssen die Karten des Verkäufers und des Käufers vorhanden sein.