Lange Zeit galten Vorhänge als spiessig. Deshalb wählten viele Leute lieber Plissées, Rollos oder Schiebevorhänge. Doch der Vorhang erlebt ein Revival. Er ist nicht nur ein Sichtschutz, sondern verleiht dem Zuhause auch Individualität, Wärme und Gemütlichkeit. Je nach Farbe, Muster und Stoffbeschaffenheit haben Vorhänge einen wesentlichen Einfluss auf das Ambiente eines Raums. Zudem sorgen sie für eine angenehme Akustik, da Stoffvorhänge den Schall dämmen. Bei alten Fenstern schützen Vorhänge im Winter zudem vor kaltem Luftzug und im Sommer vor Hitze.
Auf diese Punkte sollte man bei der Auswahl achten:
Zweck: Dient der Vorhang bloss als Sichtschutz, wählt man ein Modell aus leichtem, halbtransparentem Stoff. Es lässt genügend Licht durch, ohne dass von aussen in den Raum hineingesehen werden kann. Soll der Vorhang hingegen verdunkeln, muss er aus dichtem, lichtundurchlässigem Stoff gefertigt sein.
Stil: Zum skandinavischen Wohnstil passen Vorhänge in hellen Farben, uni oder mit feinen Mustern. Der Landhausstil verträgt verspielte, romantische Muster, je nachdem in sanften oder kräftigen Farben. Wer auf Retrostil setzt, hat vielleicht Mut für Vorhänge mit grossen Grafikmotiven in starken Farben. Dabei sollte man aber darauf achten, dass nicht zu viele andere Deko-Elemente den Vorhang konkurrenzieren.Schlichte Räume ohne viele Möbel und Dekorationen lassen sich mit Vorhängen in kräftigen Farben oder mit Mustern aufpeppen. Das gilt häufig fürs Schlafzimmer oder die Küche.
Stoffwahl: Modelle aus Samt, Brokat, Satin oder Seide verleihen dem Raum ein luxuriöses und elegantes Ambiente. Leichte Baumwollgewebe oder Chiffon in hellen Farbnuancen wirken luftig und unbeschwert und machen kleine, dunkle Zimmer heller. Ob Naturfaser oder Kunstfaser, ist Geschmackssache und eine Preisfrage. Ein Vorhang aus einer synthetischen Faser ist in der Regel günstiger als einer aus Naturfasern.
Ein feiner Stoff ist praktisch, wenn man den Vorhang nur selten zuzieht und er vor allem die Fläche um das Fenster dekorieren soll. Feste Stoffe braucht man, wenn die Vorhänge auch nachts bei erhellten Räumen blickdicht sein sollen.
Hängesystem: In vielen Wohnungen sind bereits Vorhangschienen eingebaut – manchmal auch doppelte. Für Schienen geeignet sind nur Vorhänge, die auf der Rückseite ein Band zum Einhaken der Vorhanggleiter haben. Da es diverse Arten von Vorhangschienen gibt, ist es wichtig, die richtigen Gleiter zu wählen. Für Stangen passen alle Aufhängesysteme: Ösen, Ringe, Schlaufen, Bänder und Tunnel. Für Vorhänge ohne Aufhängesystem gibt es Ringe, die sich mit Clips am Stoff befestigen lassen.
Die Masse: Vorhänge, die bis auf den Boden reichen, sehen in Wohn- und Schlafräumen meist besser aus als solche, die nur das Fenster bedecken. In Küche und Bad hingegen sind kurze Vorhänge praktischer. Wenn man die Vorhänge selber auf die richtige Länge zuschneiden will, sollte man sie vorher waschen. Denn der Stoff geht möglicherweise ein.
Fertigvorhänge gibt es in der Regel in mehreren Längen und Breiten. Häufig sind sie 225 bis 270 Zentimeter lang und rund 150 Zentimeter breit. Damit sie perfekt passen, müssen sie meist noch etwas gekürzt werden.
Vor dem Kürzen sollte man den Vorhang so aufhängen, dass er keine Falten schlägt. Dann markiert man mit Stecknadeln an den Rändern und in der Mitte des Vorhangs die richtige Länge, also etwa zwei Zentimeter über dem Boden oder über dem Fensterbrett. Für den Saum gibt man 4 Zentimeter dazu und schneidet den Vorhang in dieser Länge ab. Danach die Unterkante auf die Rückseite des Stoffs falten. Das Bügelband zwischen den Umschlag legen, mit dem Bügeleisen darüberbügeln.
Der Preis: Ein Vorhang aus einem edlen Material wie Samt oder Brokat, der auf Mass geschneidert wird, ist um einiges kostspieliger als ein Fertigvorhang aus dem Möbelhaus oder dem Baumarkt.
Ein Preisbeispiel: Einen Nachtvorhang aus Polyester gibt es bei Ikea ab 50 Franken. Ein transparenter Tagvorhang kostet bei Obi 15 Franken. Lässt man einen Tagvorhang auf Mass fertigen, zahl man dafür inklusive Gleiter zum Beispiel bei www.vorhangbox.ch ab 100 Franken.