Leiden Kuh und Ross an Muskel- oder Gelenkbeschwerden, greift der Bauer zur «Starken grünen Salbe». Laut Hersteller hilft das Medikament auch gegen Abszesse und Arthritis. Die Salbe ist auf dem Land sehr beliebt, der Volksmund nennt sie auch «Euter-» oder «Pferdesalbe». Was dem Tier hilft, schadet auch dem Mensch nicht, denkt sich mancher Tierhalter und verwendet die Salbe auch selbst, etwa bei Rheumaleiden.

Doch die «Eutersalbe» ist nichts für den Menschen, wie das Schweizerische Medizin-Forum schreibt. Die Zeitschrift für Ärzte weist ihre Leser an, ihre Patienten vom Gebrauch der «Pferdesalbe» abzuraten. Die Salbe enthält Kampfer, was Magen-Darm-Beschwerden, Krämpfe und Halluzinationen bewirkt. Die Farbstoffe E 110 und E 131 in der Salbe können Allergien auslösen. Das ebenfalls in der Salbe enthaltene Methylsalicylat führt unter Umständen zu Nierenschäden. Das gilt insbesondere für Personen, welche die Salbe oft verwenden.