Hinter Freundschaftsanfragen auf dem Internetnetzwerk Facebook können Betrüger stecken. Das zeigt das Beispiel von Brigitte Tiefenauer aus Uznach SG. Einige Leute aus ihrem Freundeskreis erhielten auf dem Handy eine Facebook-Nachricht: «Brigitte Tiefenauer hat dir eine Freundschaftsanfrage geschickt.»
Da die Angefragten den Namen und das Gesicht auf dem Foto kannten, war die Chance gross, dass sie die Anfrage positiv beantworten würden. Wer dies tat, erhielt kurz darauf eine weitere Facebook-Nachricht, die angeblich von Tiefenauer stammte: «Hallo, schick mal deine Nummer.»
Betrüger kopieren das Facebook-Profil
«Ich erhielt danach im Minutentakt Anrufe und Nachrichten aus meinem Freundeskreis», erzählt Brigitte Tiefenauer. «Alle fragten mich, was los sei.» Sie versicherte ihren Bekannten, dass sie keine Freundschaftsanfrage verschickt und auch nicht nach der Handynummer gefragt habe. Tiefenauer war ausser sich: «Mein Facebook-Profil wurde kopiert.»
Die Betrüger gingen dabei folgendermassen vor: Sie kopierten den Namen und das Foto von Tiefenauers Profil, um damit ein falsches Profil zu erstellen. Mit diesem verschickten sie dann Anfragen an Tiefenauers Facebook-Freunde.
Sie ist kein Einzelfall. Name und Profilfoto sind bei Facebook-Benutzern öffentlich einsehbar. Zudem geben viele ihre Freundesliste preis. So haben Betrüger beim Versenden von Anfragen leichtes Spiel.
Wer nichts ahnend seine Handynummer herausrückt, erhält darauf folgende Nachricht: «Kannst du mir bitte helfen. Ich habe Mist gebaut.» Der vermeintliche Freund erweckt den Eindruck, in einer Notlage zu sein. Er brauche dringend den Zahlencode, den das Opfer kurz zuvor per SMS erhalten habe, berichtet eine Betroffene gegenüber dem K-Tipp. Sie leitete den Code wie erbeten an den «Freund» weiter, um ihm zu helfen. Was sie nicht wusste: Der Code stammte von einem Internetbezahldienst. Der Betrüger konnte damit eine Überweisung von rund 100 Franken auslösen, die ihrer Telefonrechnung belastet wurde.
So schützen Sie sich vor Betrügern
Facebook-Benutzer sollten ihr Profil für Betrüger möglichst unattraktiv machen. So gehts:
- Die Facebook-Seite öffnen und oben rechts das kleine Dreieck anwählen. Bei «Einstellungen» auf «Privatsphäre» und auf «Wer kann deine Freundesliste sehen?» klicken. «Nur ich» anwählen.
- Am gleichen Ort die Frage «Wer kann deine zukünftigen Beiträge sehen?» anklicken und «Freunde» wählen.
- Den eigenen Namen ins Facebook-Suchfeld eingeben. So lässt sich herausfinden, ob Profilkopien existieren.
- Falls Sie eine Kopie finden: Facebook benachrichtigen.